Geburtshilfe Frauenheilkd 2013; 73 - P84
DOI: 10.1055/s-0033-1347856

Dauerblutung bei AV-Malformatio uteri – Diagnostik und operative Therapie bei jungen Patientinnen (2 Fallbeispiele)

G Sollerer 1, R Heider 1
  • 1Gynäkologische Abteilung, a.ö. Bezirkskrankenhaus Kufstein

Fragestellung: Fall 1: 29-jährige Patientin stellte sich wegen therapieresistenter Dauerblutung vor. Anamnestisch Partus 2 (1 Spontangeburt, 1 prim. Sectio), Abortus 1. Hormonelle Therapie mit Gelbkörperhormon, Pille; Abrasio, Hormonspirale ohne Besserung der Beschwerden. Fall 2: 28-jährige Patientin, Dauerblutung trotz Therapie mit Gelbkörperhormon, Pille, Abrasio; Partus 3 (Spontangeburten). Methodik: Bei der TVS mittels Farbdopplersonografie fielen in beiden Fällen in der Uteruswand ausgeprägte Gefäßkonvoiute auf. Es bestand der Verdacht auf eine AV-Malformation. Mit beiden Patientinnen wurde als Therapieoption eine Embolisation oder eine Hysterektomie diskutiert. Bezüglich Embolisation waren die Patientinnen sehr skeptisch und entschlossen sich bei abgeschlossener Familienplanung für eine laparoskopische s.c. Hysterektomie. Ergebnisse:

Die Eingriffe konnten komplikationslos durchgeführt werden. Die Operationsdauer betrug 40 und 55 Minuten. Die Patientinnen verließen am 2. postoperativen Tag die Abteilung.

Histologisch konnte der Pathologe nach entsprechender Fragestellung den Verdacht auf AV-Malformationen bestätigen. Die beiden Patientinnen waren in der Folge beschwerdefrei und mit der operativen Lösung des Problems sehr zufrieden. Schlussfolgerung: 1) Bei therapieresistenter Dauerblutung und positiver geburtshilflicher Anamnese ist an eine AV-Malformation des Uterus zu denken. 2) Die TVS eignet sich im Farbdopplermodus sehr gut zur Diagnostik einer AV-Malformation. 3) Die Laparoskopische s.c. Hysterektomie stellt bei abgeschlossener Familienplanung eine gute, schonende Therapieoption dar.