Geburtshilfe Frauenheilkd 2013; 73 - P81
DOI: 10.1055/s-0033-1347853

Aufenthaltsdauer nach vaginaler Hysterektomie: 2011 – 12 vs. 1996 – 97 und 1995 – 96

P Reif 1, T Drobnitsch 1, T Aigmüller 1, J Haas 1, A Bader 1, K Tamussino 1
  • 1Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinische Abteilung für Gynäkologie, Medizinische Universität Graz

Fragestellung: Postoperatives Management hat sich in den letzten Jahren u.a. in Richtung rascher Mobilisierung, frühe orale Nahrungsaufnahme und rascher Rehabilitation gewandelt (sog. fast-track oder enhanced recovery Konzepte). Wir analysierten postoperative Aufenthaltsdauern nach vaginaler Hysterektomie in drei Zeiträumen. Methodik: Im Zeitraum 10/2011 – 9/2012 wurde bei 75 Patientinnen eine vaginale Hysterektomien (ohne Zusatzoperation;± Adnexektomie) durchgeführt. Weitere 114 vaginale oder laparoskopische Hysterektomien mit Zusatzoperationen (z.B. Descensus-, Inkontinenz-OP) oder Malignomen wurden nicht eingeschlossen. Als Vergleich dienten die Zeiträume 08/1995 – 07/1996 (n = 50) und 10/1996 – 09/1997 (n = 96). Ergebnisse: Der mediane postoperative Aufenthalt verkürzte sich von 7 (5 – 9) auf 5 (3 – 15) bzw. 3 (0 – 5) Tage (p < 0,001, Kruskal-Wallis-Test; Abb. 1). 2 vaginale Hysterektomien wurden tagesklinisch durchgeführt. Abb. 2 zeigt die Verteilung der postoperativen Aufenthaltsdauern. Die Wiederaufnahmerate blieb unverändert bei 2,7% (n = 2), vgl. 2% (n = 1) bzw. 3,1% (n = 3). Das Alter der Patientinnen veränderte sich nicht (47 (34 – 74), 46 (32 – 84) bzw. 48 (34 – 88) Jahre).

Abb. 1

Abb. 2

Schlussfolgerung: Die Aufenthaltsdauer nach vaginaler Hysterektomie ist seit 1995/96 mehr als halbiert und weiterhin rückläufig. Die Ursachen dafür sind vermutlich u.a. Verzicht auf postoperative Vaginaltamponade, Verwendung von bipolarer Gefäßversiegelung, spärliche Verwendung von Dauerkatheter, keine Essensrestriktionen und liberale Entlassungspolitik. Die verkürzte Aufenthaltsdauer zeigt keine negativen Auswirkungen auf die postoperative Komplikations- bzw. Wiederaufnahmerate.