Geburtshilfe Frauenheilkd 2013; 73 - P77
DOI: 10.1055/s-0033-1347849

25-Hydroxyvitamin D im Serum und Biopsie-Ergebnisse bei Frauen mit auffälliger Mammografie

J Lohmaier 1, L Straub 1, A Artmann 2, P Luppa 3, M Kiechle 1, V Seifert-Klauss 1
  • 1Frauenklinik und Poliklinik der Technischen Universität München, Klinikum rechts der Isar
  • 2Praxis für Brustgesundheit, München
  • 3Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie der Technischen Universität München, Klinikum rechts der Isar

Fragestellung: Die Rolle von Vitamin D für die Prävention chronischer und maligner Erkrankungen auch im Zusammenhang mit dem Mammakarzinom wird kontrovers diskutiert. Im Rahmen dieser Querschnitts-Studie wurden neben anderen Parametern die 25-OH-Vitamin D Serumspiegel von Frauen mit malignem Biopsiebefund nach auffälliger Mammografie mit denen derer mit unauffälligen Befunden verglichen. Methodik: Von September 2009 bis Juni 2010 wurden Frauen mit einer klinischen Indikation für eine Mammografie rekrutiert, nach Aufklärung erfolgten eine Blutentnahme sowie eine Befragung. Neben 25-OH-Vitamin D wurden Kalzium, Phosphat sowie Kreatinin im Serum bestimmt. Gleichzeitig erfolgte ein standardisiertes Interview zur reproduktiven Anamnese, Risikofaktoren für Brustkrebs, Ernährungsgewohnheiten und chronischen Erkrankungen. Bei Probandinnen mit Mammografiebefund >/= BIRADS IV wurde eine stereotaktische Stanzbiopsie oder eine sonographisch- oder MR-gestützte Vakuumbiopsie vorgenommen.

Ergebnis: Von 1090 rekrutierten Frauen erhielten 111 Teilnehmerinnen eine histologische Abklärung (10%), wobei hier von 59 Frauen (53%) ein DCIS oder invasives Karzinom in der Histologie nachgewiesen wurde. Eine Hysterektomie hatten 11 der Patientinnen mit maligner Histologie (Vitamin D Mittelwert von 19,18 ng/ml), n = 14 mit benigner oder nicht therapiebedürftiger Histologie (Vitamin D MW von 12,71 ng/ml) sowie 193 Patientinnen ohne histologische Abklärung, die einen mittleren Vitamin D Wert von 17,95 ng/ml aufwiesen. Patientinnen ohne Hysterektomie hatten im Mittel einen Vitamin D Wert von 16,94 ng/ml. Von den Patientinnen nach beidseitiger Ovarektomie (n = 67) hatten diejenigen mit biopsiewürdiger Mammografie (n = 4; 5,9%) niedrigere Vitamin D Spiegel (14,5 ng/ml) als Patientinnen (n = 63; 94%) mit unauffälliger Bildgebung. Es gab keine Patientinnen mit beidseitiger Ovarektomie und maligner Histologie. Patientinnen mit keiner oder einseitiger Ovarektomie hatten einen mittleren Vitamin D Wert von 17,07 ng/ml. Die Unterschiede erreichten keine Signifikanz. Schlussfolgerung: Alle Untergruppen weisen einen Vitamin D Mangel auf (< 20 ng/ml). Ein statistischer Zusammenhang zwischen Hysterektomie und Ovarektomie mit dem Vitamin D Spiegel scheint nicht zu bestehen.