Fragestellung: Seit der Einführung der Uteruskompressionsnahttechnik nach B-Lynch sind zahlreiche
verschiedene Techniken publiziert worden. Ziel der Arbeit ist es, die Effektivität
und Risiken der verschiedenen Techniken anhand einer Literaturrecherche zu evaluieren.
Methodik: Es wurde anhand der Schlüsselwörter atony, uterine compression suture, postpartal
bleeding eine aktuelle Literatursuche durchgeführt. Zusätzlich wurden Daten mit einer
eigenen Nahttechnik (Z-Nahttechnik) verglichen. Ergebnisse: Es sind einschließlich der eigenen Modifikation 13 verschiedene Methoden beschrieben.
Es wurden keine prospektiven randomisierten Studien gefunden. Es sind ausschließlich
Fall- und Observationsstudien mit geringen Fallzahlen zur Verfügung. In der Orginalarbeit
von B-Lynch wurden 5 Fälle behandelt, in der Arbeit von Haymann waren es 3 Patientinnen.
Zusätzlich sind die behandelten Kollektive nicht einheitlich, da der Zeitpunkt der
Intervention und die Blutungsursache unterschiedlich war. Einerseits fanden sich unwesentliche
geringfügige Modifikationen, andererseits fanden sich große Unterschiede in der Wirksamkeit
der Methode in Bezug auf Kompression des Fundus uteri oder Blutungen aus dem Plazentabett.
Schlussfolgerung: Aufgrund der vorhandenen Literatur kann keine Aussage in Bezug auf die optimale Wirksamkeit
einer Methode getroffen werden. Für das praktische Vorgehen ist man derzeit auf Expertenmeinungen
angewiesen. Insgesamt zeigt sich eine hohe Erfolgsrate aller Methoden in Bezug auf
eine Vermeidung der bisher üblichen Hysterektomie. Es sollten jedoch je nach Indikation
(Atonie, Blutung aus dem Plazentabett, diffuse Blutung) die entsprechende Nahttechniken
zum Einsatz kommen. Mit einer einfachen Z-Nahttechnik steht eine Methode zur Verfügung
die bei allen Indikationen problemlos angewendet werden kann.