Fragestellung: Erfassung der Lebensqualität (LQ) von Patientinnen mit Stressinkontinenz, die im
Rahmen der randomisierte Studie mit TVT oder TVT-O behandelt wurden.
Methode: Die Lebensqualitätsdaten von 550 Patientinnen, die in der TVT vs. TVT-O Studie randomisiert
wurden, wurden präoperativ und 3 Monate postoperativ analysiert. Alle Patientinnen
hatten präoperativ und 3 Monate postoperativ Fragebögen (PGI-S, PGI-I, KHQ, SF-12,
EQ-5D, IOQ) ausgefüllt. Als primäres Outcomekriterium wurde Kontinenz (negativer klinischer
Stresstest) definiert. Als sekundärer Outcome wurden LQ und Korrelationen zwischen
subjektiven und objektiven Ergebnissen definiert. Varianzanalysen (ANOVA) wurden zur
Testung der Differenzen zwischen SF-12, KHQ, PGI-S, PGI-I, EQ-5D und der Art der Operationen,
bzw. Zeitpunkt der Erfassung gerechnet. T-tests wurde zur Erfassung der Unterschiede
zwischen PGI-I und IOQ abhängig von der Art der Operation 3 Monate postoperativ verwendet.
Ergebnisse: 268 Patientinnen hatten LQ Fragebögen präoperativ und 3 Monate postoperativ ausgefüllt.
Es gab keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den Randomisierungsgruppen
(TVT, N = 144 vs. TVT-O; N = 124) in Bezug auf Alter, BMI, Parität, Vorlagenzahl/Tag
und urodynamischen Ergebnisse. Präoperativ gab es auch keinen Unterschied zwischen
diesen Gruppen in den LQ Daten – in allen Domänen des SF-12, KHQ, PGI-I, PGI-S ausgenommen
Incontinence Impact des KHQ. Patientinnen, die mit TVT-O behandelt wurden, berichteten präoperativ signifikant
stärkere Belastungen durch die Inkontinenz (p = 0,026); 3 Monate postoperativ berichteten
Patientinnen in beiden Gruppen signifikante Verbesserungen in allen Domänen des KHQ
ausgenommen der Fragen bezüglich Blasenschmerzen und Blasenentleehrungsstörungen. Patientinnen in der Gruppe TVT-O berichteten 3 Monate postoperativ signifikant mehr
Schmerzen (p = 0,012) und weniger emotionale Probleme als Patientinnen, die mit TVT
behandelt wurden. In beiden Bereichen (physical component summary (PCS-12) (p < 0,001)
und mental component summary (MCS-12) (p = 0,007) des SF-12, 3 Monate postoperativ
zeigten sich statistisch signifikante Verbesserungen und signifikant weniger Symptome
in PGI-S in beiden Gruppen. Der EQ-5D zeigte statistisch signifikante Verbesserungen
in 2 Fragen (Schmerz und Angst) 3 Monate postoperativ (p = 0,001, p < 0,001). Drei
weiteren Fragen des EQ-5D (Mobilität, Sorge und Allgemeingesundheitszustand) zeigten
keine Unterschiede prä- und 3 Monate postoperativ. Der IOQ erhoben 3 Monate postoperativ
zeigte keine Unterschiede zwischen den Gruppen.
Schlussfolgerung: Unsere Studie bestätigt einen negativen Einfluss der Inkontinenz auf die LQ. Dieser
negative Effekt kann mittels Operation behoben werden. Die beiden chirurgischen Methoden
zeigten sehr ähnliche Resultate im Bezug auf LQ.