Geburtshilfe Frauenheilkd 2013; 73 - P63
DOI: 10.1055/s-0033-1347835

Ektope Frühschwangerschaft mit Implantation im Bereich der Sectionarbe (cesarean section pregnancy, CSP). Darstellung der Therapie und Literaturübersicht

J Wörnhardt 1, H Heidegger 1, H Heidegger 1
  • 1Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, KH

Fragestellung: Eine ektope Schwangerschaft im Bereich der Sectionarbe wurde erstmalig von Larsen 1978 beschrieben. Waren es zunächst einzelne Fallberichte, nehmen die Publikationen seit dem Jahr 2004 deutlich zu. In der Literatur wird über eine Inzidenz von 1:1800 – 2200 Schwangerschaften berichtet. Vor einigen Jahren war es noch unklar wie eine CSP zu behandeln sei, durch die zahlreicheren Publikationen ergibt sich in letzter Zeit ein klareres Bild. Wir wollen auf Grund einer eigenen Erfahrung auf die derzeit aussichtsreichste Therapie hinweisen. Methode: Unsere Patientin wurde durch die Kombination einer systemischen Gabe von Methotrexat (50 mg/m2 Körperoberfläche) mit einer hysteroskopischen Injektion von Methotrexat in die Annionhöhle erfolgreich therapiert. Ergebnisse: Timor Tritsch berichtet im Rahmen der Therapie bei 751 Patientinnen mit CSP über 231 Fälle (44,1%) mit Komplikationen. Die häufigsten Komplikationen treten auf im Rahmen einer alleinigen systemischen Methotrexattherapie bzw. in Kombination mit einer Abrasio (60% bzw 80%). Die beste Methode ist eine lokale Injektion von Methotrexat bzw. Kaliumchlorid entweder durch Hysteroskopie oder durch eine ultraschallkontrollierte Injektion (transabdominal oder transvaginal). Eine zusätzliche systemische Methotrexattherapie scheint sinnvoll. Dieses Vorgehen hat eine Komplikationsrate von 9,6%. Schlussfolgerung:

1. Mit zunehmender Sectiofrequenz steigt in Zukunft die Häufigkeit einer CSP an/2. Die sonografische Diagnose ist nicht einfach/3. Eine frühe Diagnose ist für das Outcome wichtig/4. Eine Abrasio oder eine alleinige systemische Methotrexattherapie sind zu vermeiden/5. Die Therapie mit den besten Ergebnissen und den geringsten Komplikationen scheint eine lokale Injektion von Methotrexat bzw. Kaliumchlorid entweder durch Hysteroskopie oder eine durch eine Ultraschall kontrollierte transvaginale Injektion zu sein. Eine zusätzliche systemische Methotrexattherapie kann sinnvoll sein.