Geburtshilfe Frauenheilkd 2013; 73 - P51
DOI: 10.1055/s-0033-1347823

Verlauf der Zervixlänge von Patientinnen nach Konisation während der Schwangerschaft

S Pils 1, W Eppel 1, R Seemann 1, C Natter 1, J Ott 1
  • 1Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Frauenheilkunde

Fragestellung: Patientinnen nach Konisation haben aufgrund einer anatomisch verkürzten Zervix ein erhöhtes Risiko für Frühgeburtlichkeit. Aus diesem Grund wird es empfohlen die Zervixlänge dieser Patientinnen seriell im Laufe der Schwangerschaft zu kontrollieren.

Ziel dieser Studie ist es den Zervixlängenverlauf zwischen der 16. und 22. Schwangerschaftswoche (SSW) bei Patientinnen nach Konisation, als Screeningparameter zur Identifizierung von drohender Frühgeburtlichkeit vor der 34. SSW zu evaluieren. Methodik: Es wurden 345 Schwangerschaften in diese retrospektive Datenanalyse eingeschlossen. Die Veränderungen der Zervixlängen wurden mittels transvaginalem Ultraschall in den SSW 16, 18, 20 und 22 bei Frauen nach Konisation analysiert. Ergebnisse: In der multivariaten Analyse konnten 152 Fälle untersucht werden. Insgesamt kam es bei 11,9% der Patientinnen zu einer Frühgeburt vor der 34. SSW. Mehrlingsschwangerschaften (OR 15,76, 95% CI: 2,35, 105,61) und anamnestischen Frühgeburten (OR 1,25, 95% CI: 0,42, 0,98) konnten als Risikofaktor für Frühgeburtlichkeit identifiziert werden. Weiters konnte eine Zervixlänge unter 30 mm in der 16. SSW (OR 0,64, 95% CI: 0,42, 0,98) als unabhängiger Risikofaktor identifiziert werden. Bei Kombination aller identifizierten Risikofaktoren für eine Frühgeburt ist die Sensibilität bei 80% (95% CI: 56,3 – 94,3) und die Spezifität bei 75,6% (95% CI: 67,5 – 82,8) Schlussfolgerung: Frauen mit einer Zervixlänge unter 30 mm in der 16. SSW haben ein signifikant erhöhtes Risiko eine Frühgeburt zu erleiden.