Geburtshilfe Frauenheilkd 2013; 73 - P45
DOI: 10.1055/s-0033-1347817

Der Einfluss der Präeklampsie-Prophylaxe auf das Wiederholungsrisiko bei Zustand nach Präeklampsie, Eklampsie und HELLP-Syndrom

K Mayer-Pickel 1, E Steinbauer 1, U Lang 1, M Cervar-Zivkovic 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Graz, Graz

Fragestellung: Wie verändert die Prophylaxe das Wiederholungsrisiko bei Zustand nach (Z.n.) Präeklampsie (P), Eklampsie (E) und HELLP-Syndrom (H) und laufender Prophylaxe

Als Prophylaxe wurden in der Folgeschwangerschaft 100 mg Aspirin bis zur 34. Schwangerschaftswoche und im Falle einer Thrombophilie zusätzlich noch niedermolekulares Heparin (NMH, 1 mg/kg) verabreicht. Methodik: Es wurde der Ausgang 69 Schwangerschaften mit Z.n. P/E/H und kontinuierlicher Prophylaxe (Gruppe P/E/H + P, welche von 2006 bis 2012 an der Universitätsfrauenklinik Graz betreut wurden) mit 44 Schwangerschaften mit Z.n. P/E/H ohne Prophylaxe (Gruppe P/E/H – P) verglichen. Ergebnisse: 18 Frauen (26%) aus der P/E/H+ P-Gruppe hatten in der Folgeschwangerschaft erneut eine Präeklampsie, wovon 14% der Frauen eine schwere Präeklampsie und 11,5% eine leichte Präeklampsie hatten.

In der P/E/H-P hatten 30 Frauen (68%) erneut eine Präeklampsie (P < 0,05), davon 20 (45%) eine schwere Form und 10 Fällen (23%) eine leichte Form der Erkrankung.

Das Verhältnis der schweren Präeklampsie zwischen den beiden Gruppen war 2:1 (ohne Prophylaxe: mit Prophylaxe, P < 0,05). Schlussfolgerung: Präeklampsie, Eklampsie und HELLP-Syndrom sind trotz Prophylaxe mit erhöhtem Risiko der Wiedererkrankung verbunden. Die Daten zeigen, dass die Prophylaxe das Wiederholungsrisiko der P/E/H sinkt und die Ausprägung der Erkrankung mildert.