Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2013; 10 - A143
DOI: 10.1055/s-0033-1347678

Effekt einer kombinierten Therapie mit Tamoxifen und Östrogen Rezeptor β Agonisten auf humane Mammakarzinomzelllinien

S Schüler 1, C Lattrich 1, J Häring 1, O Treeck 1, O Ortmann 1
  • 1Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universität Regensburg, Caritas-Krankenhaus St. Josef, Regensburg, Deutschland

Zielsetzung: Die Östrogenrezeptoren (ER) α und β werden in etwa der Hälfte aller Mammakarzinome koexprimiert. ERα ist eine gut etablierte Zielstruktur der endokrinen Therapie mit dem selektiven Östrogenrezeptormodulator Tamoxifen. Inwiefern sich ERβ als Zielstruktur in der Mammakarzinomtherapie eignet ist noch unklar. In dieser Arbeit haben wir den Effekt zweier synthetischer ERβ Agonisten alleine und in Kombination mit Tamoxifen auf ERα/β-positive Mammakarzinomzellen untersucht.

Materialien und Methoden: Die Mammakarzinomzelllinien MCF-7 und T-47D wurden mit den ERβ Agonisten ERB-041 und WAY-200070 behandelt und ihre Wirkung auf die Proliferation wurde gemessen. Außerdem wurden Analysen des Transkriptomprofils mittels Affymetrix GeneChip Arrays durchgeführt.

Ergebnisse: Wurden die ERβ Agonisten ERB-041 und WAY-200070 allein gegeben, blieb das Wachstum von MCF-7 und T-47D Zellen unbeeinflusst. Erfolgte jedoch eine zusätzliche Behandlung mit Tamoxifen, erhöhte sich der inhibitorische Effekt von Tamoxifen in beiden Zelllinien. Diese Wirkung war unter serumfreien Bedingungen deutlicher, konnte in T-47D Zellen aber auch in Anwesenheit von Serum beobachtet werden. Die Analyse des Transkriptomprofils brachte eine Reihe von Genen hervor, u.a. S100A8 und CD177, die nach Zugabe von ERβ Agonisten reguliert vorlagen.

Zusammenfassung: Unsere Daten zeigen einen wachstumsinhibitorischen Effekt der Kombination von Tamoxifen und ERβ Agonisten in vitro und sollten weitere Studien zu einer möglichen Anwendung in der Klinik nach sich ziehen.