Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2013; 10 - A85
DOI: 10.1055/s-0033-1347620

Eine randomisierte, unverblindete, neoadjuvante Phase-II-Studie mit einer wöchentlichen Gabe von Paclitaxel mit oder ohne LCL161, einem oralen IAP- Antagonisten (inhibitor of proteins, IAP), bei Patientinnen mit Triple-negativem Brustkrebs (TNBC)

C Liedtke 1, R Dienstmann 2, L Vidal 3, S Chia 4, EL Mayer 5, M Maur 6, K Birkholz 7, R Atienza 8, S Dhuria 8, SK Sen 8, S Cameron 8, JR Infante 9
  • 1University of Lübeck, Lübeck, Germany
  • 2Vall d'Hebron University Hospital, Universitat Autónoma de Barcelona, Barcelona, Spain
  • 3Hospital Clinic de Barcelona, Universitat de Barcelona, Barcelona, Spain
  • 4British Columbia Cancer Agency, University of British Columbia, Vancouver, Canada
  • 5Dana-Farber Cancer Institute, Boston, USA
  • 6Institution as Oncology, Haematology and Respiratory Department of University Hospital of Modena and Reggio Emilia, Modena, Italy
  • 7Novartis Pharma GmbH, Nürnberg, Deutschland
  • 8Novartis Phamaceuticals Corp., Cambridge, MA and Florham Park/East Hanover, USA
  • 9Sarah Cannon Research Institute/TEnnessee Oncology, PLLC, Nasville, USA

Ziel: Eine Blockade der Apoptoseinduktion ist bei vielen Tumorzellen ursächlich für eine Chemoresistenz. Das small-molecule LCL161 ist ein oral-bioverfügbarer IAP-Antagonist und kann einige Tumore einschließlich des TNBC gegenüber zytotoxischen Therapien wie Paclitaxel sensitiveren. In vorherigen Studien wurde eine gut-verträgliche, wöchentliche LCL161-Dosierung (1800 mg) ermittelt und gezeigt, dass die Kombinationstherapie aus LCL161 und Paclitaxel mit händelbaren Nebenwirkungen gut verträglich ist und keine Pharmakokinetikinteraktion stattfindet. In der Studie CLCL161A2201 soll analysiert werden, ob die Hinzunahme von LCL161 zur neoadjuvanten Paclitaxel-Therapie die Ansprechrate von TNBC-Patientinnen verbessert und eine Genexpressionssignatur Tumore mit einer erhöhten Ansprechwahrscheinlichkeit identifizieren kann.

Material und Methoden: In diese randomisierte neoadjuvante Phase-II-Studie werden ˜200 TNBC-Patientinnen eingeschlossen. Sie erhalten für 12 Wochen entweder Paclitaxel alleine (wöchentlich 80 mg/m2 IV) oder in Kombination mit LCL161 (oral, wöchentlich 1800 mg), gefolgt von einer planmäßigen Operation. Als primärer Endpunkt wird die Verbesserung der pathologische Komplettremissionsrate (pCR-Rate) durch die Zugabe von LCL161 zu Paclitaxel bestimmt. Die Patientinnen werden abhängig vom Vorliegen/Fehlen der prädiktiven Genexpressionssignatur auf zwei Studienstrata verteilt und hierin 1: 1 in die Behandlungsarme randomisiert.

Ergebnisse: Eine Rekrutierung in diese Studie ist in Deutschland möglich. Ein Update der laufenden Phase-Ib-Studie von LCL161 in Kombination mit Paclitaxel bei soliden Tumoren mit den vorläufigen Effektivitäts-und Sicherheitsprofil beim Brustkrebs wird präsentiert.

Zusammenfassung: Die Kombination aus LCL161 und Paclitaxel ist gut verträglich und könnte dazu beitragen, eine Therapieoption für TNBC zu entwickeln. Der Gensignaturtest könnte Patientinnen identifizieren, die besonders gut auf die Therapie ansprechen. Diese Phase II-Studie wird nun prospektiv analysieren, ob LCL161 die pCR-Rate gegenüber Paclitaxel alleine bei TNBC-Patientinnen verbessern kann.