Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2013; 10 - A67
DOI: 10.1055/s-0033-1347602

Eine unverblindete, randomisierte Phase III-Studie zum Vergleich von Eribulin versus Capecitabin bei Patientinnen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs nach Vorbehandlung mit Anthrazyklinen und Taxanen: Subgruppen-Analysen

PA Kaufman 1, J Cortes 2, A Awada 3, L Yelle 4, EA Perez 5, J Wanders 6, M Olivo 7, Y He 7, C Dutcus 7, C Twelves 8
  • 1Dartmouth-Hitchcock Medical Center, Norris Cotton Cancer Center, Lebanon, New Hampshire, USA
  • 2Vall D' Hebron University Hospital, Barcelona, Spain
  • 3Jules Bordet Institute, Medical Oncology Clinic, Brussels, Belgium
  • 4University of Montreal, Department of Medicine, Montreal, Quebec, Canada
  • 5Mayo Clinic, Jacksonville, Florida, USA
  • 6Formerlyof Eisai Ltd., Hatfield, UK
  • 7Eisai Inc., Woodcliff Lake, New Jersey, USA
  • 8Leeds Institute of Cancer and Pathology, and St James's Institute of Oncology, Leeds, UK

Poster Retreat vom ASCO 2013: Abstract: Zielsetzung: Diese Phase III-Studie zum Vergleich von Eribulin und Capecitabin zeigte für Eribulin einen nicht-signifikanten Trend zu einem verbesserten Gesamtüberleben (OS; hazard ratio [HR] 0,88 [95% Confidence Intervall (CI) 0,77 – 1,00]; p = 0,056) aber nicht für Progressionsfreies Überleben (PFS; HR 1,08 [95% CI 0,93 – 1,25]; p = 0,31). Bereits gezeigte vordefinierte explorative Subgruppen-Analysen legten nahe, dass Patientinnen mit triple-negativem, Östrogenrezeptor-negativem oder HER2-negativem Brustkrebs unter Eribulin einen größeren Benefit hinsichtlich OS im Vergleich zu Capecitabin haben. Hier werden weitere geplante explorative Analysen zu OS und PFS gezeigt. Materialien und Methoden: An dieser Studie teilnehmende Patientinnen (Eribulin: n = 554; Capecitabin n = 548) mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs erhielten ≤3 vorherige Chemotherapie-Regime (≤2 in der fortgeschrittenen Situation), darunter ein Anthrazyklin und ein Taxan. Patienten wurden im Verhältnis 1: 1 auf 1,23 mg/m2 Eribulin an Tag 1 und 8 oder 1,25 mg/m2 Capecitabin 2x täglich p.o. an Tag 1 – 14, jeweils als 21-Tage Zyklus, randomisiert (stratifiziert nach geographischer Region und HER2-Status). Weitere geplante explorative Subgruppen-Analysen umfassten: Alter, Rezeptorstatus, Anzahl und Setting vorheriger Chemotherapie Regime, Lokalisation der Metastasen, Anzahl befallener Organe und Zeit bis zur Progression nach der letzten Chemotherapie. Ergebnisse: Weitere Analysen zum Gesamtüberleben zeigen, dass Patienten unter Eribulin mit ausschließlich nicht-viszeraler Erkrankung (HR 0,51; 95% CI 0,33 – 0,80), mit > 2 befallenen Organen (HR 0,75; 95% CI 0,62 – 0,90) und Progression nach > 6 Monate nach letzter Chemotherapie (HR 0,70; 95% CI 0,52 – 0,95) oder Therapie mit einem Anthrazyklin und einem Taxan in der metastasierten Situation (HR 0,84; 95% CI 0,72 – 0,98) stärker von einer Eribulin-Behandlung als von Capecitabin profitieren könnten. Hinsichtlich OS wurde in keiner der untersuchten Subgruppen ein Vorteil für Capecitabin gesehen. Weitere Daten zu PFS und OS bei anderen vordefinierten Subgruppen werden noch gezeigt. Zusammenfassung: Zusätzlich zu Patientinnen mit triple-, Östrogenrezeptor- oder HER2-negativer Erkrankung weisen weitere geplante explorative Analysen darauf hin, dass auch andere Patientengruppen spezifisch von einer Eribulin-Behandlung profitieren könnten; weitere Studien sind notwendig, um diese Hypothese zu überprüfen.