Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2013; 10 - A31
DOI: 10.1055/s-0033-1347566

Kombinationstherapien tripelnegativer Mammakarzinome mit GnRH-Analoga

J Engel 1, O Treeck 1, O Ortmann 1, S Buchholz 1, S Seitz 1, B Kwok 1
  • 1Universätsfrauenklinik Regensburg am Caritas Krankenhaus St Josef,, Regensburg, Deutschland

Zielsetzung:

Tripelnegative Mammakarzinome (TNBC) weisen in 50 – 75% der Fälle Expression von Rezeptoren für GnRH auf. Die Wirksamkeit von GnRH-Analoga konnte in dieser Subgruppe bereist in vitro und in vivo gezeigt werden. Hier wurde die Möglichkeit der Kombination des GnRH-Analogons Triptorelin mit etablierten Chemotherapeutika und neuen Signaltransduktionsinhibitoren in einem in vitro Modell des TNBC untersucht.

Material und Methoden:

Die tripelnegative Mammakarzinomzelllinie MDA-MB-231 wurde mittels RT-PCR und Western-Blotting auf die Expression von GnRH-Rezeptoren untersucht. Triptorelin wurde in Kombination mit folgenden Wirksoffen untersucht: Docetaxel,, Cisplatin, AEZS-112 (Tubulininhibitor), AEZS-136 (dualer PI3K- und ERK-Inhibitor), AEZS-134 (ERK-Inhibitor), AEZS-129 (PI3K-Inhibior), Perifosin (Akt-Inhibitor). MDA-MB-131 Zellen wurden für 48h mit Kombinationen von Triptorelin und den o.g. Wirkstoffen in festen Verhältnis und aufsteigender Konzentration inkubiert. Die Auswertung erfolgte nach der Methode von Chou und Talalay mithilfe der CalcuSyn-Software, der zurzeit etabliertesten Methode zur Unterscheidung von synergischen, additiven und antagonistischen Effekten von Kombinationstherapien.

Ergebnisse:

MDA-MB-231-Zellen exprimierten den GnRH-Rezeptor auf mRNA- und Proteinebene. Synergieeffekte im gesamtem Dosisbereich traten bei den Kombinationstherapien von Triptorelin mit Cisplatin und AEZS-136 (PI3K-und ERK-Inhibitor) auf. Docetaxel, Perifosin (Akt-Inhibitor), AEZS-134 (ERK-Inhibitor) und AEZS-129 (PI3K-Inhibitor) hatten je nach Dosisbereich synergistische, additive und antagonistische Effekte.

Zusammenfassung:

GnRH-Rezeptoren stellen Zielstrukturen zur zielgerichteten Behandlung des tripelnegativen Mammakarzinoms dar. Kombinationstherapien mit GnRH-Analoga und anderen Therapeutika erscheinen möglich. Wirkungsvoll erwiesen sich die Kombinationen mit Cisplatin und AEZS-136, da hier im gesamten Dosisbereich Synergieeffekt auftraten.