Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2013; 10 - A28
DOI: 10.1055/s-0033-1347563

eHealth-Akzeptanz bei Patientinnen mit Mammakarzinom

C Drewes 1, R Würstlein 1, P Rödder 1, T Schinköthe 1, N Harbeck 1
  • 1Brustzentrum am Klinikum der LMU München, CCC of LMU, München, Deutschland

Zielsetzung:

eHealth meint den Einsatz von Internet zu medizinischen Zwecken. Das Internet wird mittlerweile von jedem zweiten Bundesbürger für Gesundheitsfragen benutzt. Das allgemeine Internet-Nutzungsverhalten ist bei jungen Männern am Höchsten.

Moderne Konzepte im Bereich eHealth zielen darauf ab, die Fernbetreuung von Patienten zu unterstützen. Jedoch ist sehr wenig darüber bekannt, wie die entsprechenden Patienten mit dem Internet umgehen und wie die Sichtweise der Betroffenen zu diesem Themenkomplex ist. Im Bereich Brustkrebs ergibt sich zudem die Herausforderung, dass der Kreis der Betroffenen aufgrund von Geschlecht und Alter eine nur geringe Affinität zum Internet aufweist.

Wir wollten daher im Rahmen einer Befragung herausfinden, welches Internetverhalten Brustkrebspatientinnen derzeit haben und welche Akzeptanz gegenüber eHealth-Systemen vorherrscht.

Material/Methode:

Brustkrebspatientinnen wurde ein anonymisierter Fragebogen mit insgesamt 33 Fragen übergeben. Die Fragen zielten sowohl auf den sozialen Hintergrund, den Gesundheitszustand, das aktuelle Nutzungsverhalten von Smartphone und Internet, sowie Präferenzen für zukünftige Anwendungen ab.

Ergebnisse:

Der Fragebogen wurde unter allen Teilnehmerinnen der Veranstaltung „Diplompatientin der Mamazone-Selbsthilfegruppe“ verteilt und erzielte einen Rücklauf von insgesamt 131 Fragebögen. Von den Teilnehmerinnen unter 50 Jahren besaßen alle einen eigenen Internetzugang. Bei den über 70-Jährigen waren es noch 64%. 90% benutzten das Internet als gesundheitliche Informationsquelle und 65% konnten sich eine interaktive Therapieunterstützung vorstellen.

Zusammenfassung:

Die Befragung ergab eine unerwartet hohe Internetnutzung unter Patientinnen mit Mammakarzinom. Dies eröffnet eine Vielzahl von Möglichkeiten in der Entwicklung neuer Kommunikations- und Betreuungskonzepte, insbesondere bei Patientinnen mit langfristiger Selbstmedikation.

Die Befragung fand in Kooperation mit Mamazone und Brustkrebs Deutschland e.V. statt.