Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2013; 10 - A12
DOI: 10.1055/s-0033-1347547

Klinische Erfahrungen mit Eribulinmesilat 1,4 mg/m2 an d1/8 q3w als Therapieoption beim fortgeschrittenen metastasierten Mammakarzinom

D Benndorf 1, N Kranzhöfer 2, E Solomayer 3, I Juhasz-Böss 3
  • 1Universitätsfrauenklinik Homburg, Homburg, Deutschland
  • 2Universitätsfrauenklinik Homburg, Hämatoonkologie, Homburg, Deutschland
  • 3Universitätsfrauenklinik Homburg, Gynäkologie, Homburg, Deutschland

Einleitung:

Beim fortgeschrittenen metastasierten Mammakarzinom sind nach mehreren Vortherapien die Therapieoptionen zum Teil begrenzt. Seit der Zulassung von Eribulinmesilat als Chemotherapeutikum beim metastasierten Mammakarzinom besteht eine neue Therapieoption.

Die klinischen Erfahrungen mit Eribulinmesilat sind jedoch noch unzureichend.

Daher werteten wir unser Patientenkollektiv bezüglich Einsatz und Verträglichkeit von Eribulinmesilat aus.

Methode:

Retrospektive Untersuchung aller fortgeschrittenen metastasierten Mammakarzinom- Patientinnen an der UFK Homburg die bis heute Eribulinmesilat 1,4 mg/m2 an d1/8 q3w in der Therapie des metastasierten Mammakarzinoms erhalten haben.

Ausgewertet wurden neben dem onkologischen Verlauf weiterhin die Eribulinmesilat bedingte Verträglichkeit beziehungsweise die aufgetretenen Nebenwirkungen.

Ergebnisse:

Insgesamt n = 9 Patientinnen erhielten im Beobachtungszeitraum Eribulinmesilat 1,4 mg/m2 an d1/8 q3w.

Eribulinmesilat wurde im Durchschnitt als 5,4 Therapielinie eingesetzt (Range 3 – 8).

Die durchschnittliche Therapiedauer beträgt zum aktuellen Beobachtungszeitpunkt 4,33 Zyklen (Range 2 – 15 Zyklen) bzw. 3,55 Monate (Range 1 – 11 Monate)

Gründe für die Unterbrechung der Therapie war in 4 Fällen Progress nach durchschnittlich 3,75 Zyklen. 5 Patientinnen erhalten zum Datum der Auswertung immer noch die Medikation.

Die Therapie wurde bei 1 Patientin aufgrund der aufgetretenen Nebenwirkung abgebrochen. Diese Patientin erhielt Eribulinmesilat in Kombination mit Herceptin als Siebtliniengabe.

Eine Dosisreduktion auf 79% der Ausgangsdosis war bei 1 Patientin aufgrund von Leukopenie notwendig. Alle anderen Patientinnen haben die Medikation nahezu ohne nennenswerte Nebenwirkungen vertragen. Als Nebenwirkung wurden angegeben: Müdigkeit (2x), Hautausschlag perioral ohne Nebenwirkung (1x) sowie milde Übelkeit (1x).

Schlussfolgerung:

Eribulinmesilat ist beim fortgeschrittenen metastasierten Mammakarzinom eine effektive und gut verträgliche Therapieoption.

Selbst in der fortgeschrittenen Therapielinie kann der Progress über mehrere Monate bis > als 1 Jahr vermieden werden.