Z Gastroenterol 2013; 51 - A71
DOI: 10.1055/s-0033-1347446

Die endoskopische Resektion zur Behandlung fokaler Läsionen beim Barrettösophagus: Ergebnisse, Komplikationen und Erfolge der letzten drei Jahre im Krankenhaus St. Elisabeth

M Wappl 1, R Vajczik 1, M Häfner 1
  • 1St. Elisabeth Krankenhaus Wien, Interne Abteilung, Wien, Austria

Einleitung:

Die endoskopische Mukosaresektion (EMR) hat sich in der Behandlung von fokalen Läsionen beim Barrettösophagus sowie von Frühkarzinomen als Standard etabliert.

Methodik:

Zwischen Februar 2010 und März 2013 führten wir an 25 Patienten (11 weiblich, 14 männlich, medianes Alter 61) eine EMR von Barrettmukosa mit fokalen dysplastischen Läsionen bzw. von mukosalen Adenokarzinomen des Ösophagus durch. Bei 23 Patienten erfolgte die Behandlung mittels Saugkappentechnik (cap-EMR), bei 2 Patienten mittels Schlingenabtragung nach Unterspritzen der Submukosa. Basierend auf Biopsien umfassten die Indikationen zur Resektion geringgradige Dysplasie (LGIN), hochgradige Dysplasie (HGIN) und mukosales Adenokarzinom. Bei 9 Patienten erfolgte die EMR aufgrund endoskopisch sichtbarer Alterationen der Mukosa. Zur Vermeidung metachroner Läsionen wurde der Restbarrett mit Radiofrequenzablation behandelt. Alle Eingriffe erfolgten unter Sedierung mit Propofol.

Ergebnisse:

Alle Läsionen konnten erfolgreich endoskopisch reseziert werden. 2 Patienten mit Hochrisiko-Läsionen (pT1b (sm3) bzw. pT1m2, pL1) wurden operiert. Geringgradige intra-interventionelle Blutungen traten in 13 Fällen (52%) auf und ließen sich komplikationslos endoskopisch beheben. Es kam zu keiner Perforation. Eine bioptisch gesicherte Diagnose vor EMR bestand in 16 Fällen. In 8/16 Patienten wurde die Diagnose nach EMR revidiert, bei 4/8 mit Verschlechterung der histologischen Diagnose. Die endgültigen Diagnosen waren: Adenokarzinom (n = 7), HGIN (n = 7), LGIN (n = 6), Barrett ohne Dysplasie (n = 4), kein Barrett (n = 1). Innerhalb des Follow-up kam es zu keinen Rezidiven.

Zusammenfassung:

Die EMR ist eine etablierte Methode zur Behandlung von Barrettösophagus mit fokalen Läsionen. In Kombination mit der Radiofrequenzablation reduziert sie das Rezidivrisiko. Unsere Daten zeigen, dass ein kleines spezialisiertes Zentrum innerhalb von 3 Jahren eine beachtliche Anzahl von Eingriffen mit guten Ergebnissen erzielen kann. Das Staging eines Barrettösophagus basierend auf Biopsien stellt eine Herausforderung dar. In 8/16 Patienten (50%) unterschied sich die endgültige von der Zuweisungsdiagnose, in 3/10 Fällen mit HGIN lag bereits ein Adenokarzinom vor. Das entspricht einer rezenten Studie, die zeigt, dass Barrettkarzinome häufig als HGIN unterdiagnostiziert werden.