Z Gastroenterol 2013; 51 - A33
DOI: 10.1055/s-0033-1347408

Epidemiologie der chronischen Hepatitis-B in Österreich: Auswertung des Österreichischen Hepatitis-B Registers der ÖGGH

M Mattias 1, Österreichisches Hepatitis-B Register der ÖGGH
  • 1Klinische Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Universitätsklinik für Innere Medizin III, Medizinische Universität Wien, Vienna, Austria

Hintergrund:

Das Österreichische Hepatitis-B Register der Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie (ÖGGH) wurde im Oktober 2009 initiiert. Ziel dieser Auswertung war es, die Epidemiologie der chronischen Hepatitis-B in Österreich zu erheben.

Patienten und Methodik:

Es wurden Patienten aus dem Österreichischen Hepatitis-B Register der ÖGGH eingeschlossen, sofern Daten zur Hepatitis-B (HBV) Virus Serologie, HBV-DNA sowie ALT im Zeitraum von 30 Tagen vor beziehungsweise nach der ersten Registereintragung vorlagen. Metrische Variablen wurden als Median (Interquartillenabstand) angegeben.

Resultate:

Insgesamt erfüllten 65% (1237/1909) der im Register eingetragenen Patienten diese Einschlusskriterien. Die Mehrheit der Patienten (61%) war männlich, mit einem medianen Alter von 37,4 (20) Jahren zum Zeitpunkt des Hepatitis-B Erstdiagnose und 39,1 (19,7) Jahren zum Zeitpunkt des ersten im Register dokumentierten Termines. Der mediane Body Mass Index lag bei 25,3 (5,9)kg x m-2. Die Mehrheit der Patienten (73%) wies einen Migrationshintergrund auf, (Türkei:26%, Asien:10%, Bosnien und Herzegowina:6%, Afrika: 6%). Während bei einem Großteil der Patienten der Übertragungsweg unbekannt war (89%), wurde bei 6% eine vertikale Transmission und bei je 1% eine sexuelle Transmission, intravenöser Drogenabusus oder eine Nadelstichverletzung als Transmissionsweg angeführt. Jeweils 1% der Patienten wies eine HIV-, Hepatitis-C-, oder Hepatitis-D-Koinfektion auf. 15% (180/1201) der Patienten waren zum ersten dokumentierten Termin HBeAg positiv. Bei 36% (447/1237) der in diese Auswertung eingeschlossenen Patienten war der HBV-Genotyp verfügbar (A:21%, B:4%, C:6%, D:63%, E:5%, F oder H: 1%). Bei 3% (35/1176) der Patienten war zum ersten dokumentierten Termin eine Leberzirrhose bekannt. Zwei Patienten hatten zum ersten dokumentierten Termin ein hepatozelluläres Karzinom.

Diskussion:

Ein erheblicher Anteil der in das Österreichische Hepatitis-B Register der ÖGGH eingeschlossenen Patienten war unzureichend dokumentiert. Die überwiegende Mehrheit der Patienten war zum Zeitpunkt des ersten im Register dokumentierten Termines HBeAg negativ und wies einen Migrationshintergrund auf. HBV-Genotyp D war am häufigsten vertreten.