Z Gastroenterol 2013; 51 - A28
DOI: 10.1055/s-0033-1347403

Eine „neue“ chirurgische Technik zur Korrektur des Rektumprolaps

M Lechner 1, K Sorko 2, G Tentschert 2, M Wunderlich 3
  • 1KH göttlicher Heiland, Wien, Austria
  • 2KH BHS, Wien, Austria
  • 3Alois Reisingerstrasse, Perchtoldsdorf, Austria

Das am wenigsten belastende Verfahren zur Korrektur eines vollständigen Rektumprolaps ist die peranal durchgeführte Operation nach Delorme. Deren Nachteil liegt in der hohen Rezidivrate von etwa 50% binnen zwei Jahren. Die zwangsläufige Assoziation des Rückfalls mit einer fehlenden Verankerung des operativ reponierten Rektums im lockeren Beckenboden führte zu dem Konzept, die raffende Operation nach Delorme mit einem Postanal Repair zu kombinieren. Letztere ist eine Inkontinenzoperation, die schon seit Jahren wegen der geringen Erfolgsrate als obsolet gilt.

In Steinschnittlage, Allgemein- oder Spinalanästhesie und unter One-shot-Antibiotikaprophylaxe wird die klassische Operation nach Delorme durchgeführt. Es wird dabei der Prolaps komplett evertiert, anschließend die Schleimhaut inzidiert und von der daruntergelegenen Muscularis des Rektums abpräpariert. Danach wird die Muscularis mit U-förmig gestochenen Nähten pliziert und beim Knüpfen der Nähte das Rektum ins kleine Becken reponiert. In dem klaffenden Analkanal wird der intersphinktäre Spalt ohne die Notwendigkeit einer zusätzlichen Hautincision aufgesucht. Die Beckenbodenmuskulatur wird bis zum sacrococcygealen Übergang dorsal von 3 bis 9 Uhr freipräpariert und danach mit Nähten approximiert. In der Folge wird die Anastomose zwischen Rektummucosa und Anoderm genäht.

Von 2005 bis 2013 haben wir diese Methode bei 15 Patienten (14w, 1 m, 72 bis 91 Jahre) angewendet. Davon waren fast 50% Rezidiveingriffe, die Prolapslänge betrug zwischen 5 und 15 cm. Von den Patienten, die wir zur Nachuntersuchung erreicht haben, hatte sich nur in einem Fall ein Rezidiv von knapp 2 cm Länge (8 Jahre nach dem Eingriff) entwickelt. Es gab keine Komplikationen und keine Letalität.

Conclusion:

Die Kombination zweier „alter“ Verfahren vermag die Rezidivrate nach perinealer Rektumprolapsoperation gering zu halten.