Z Gastroenterol 2013; 51 - A24
DOI: 10.1055/s-0033-1347399

Häufigkeit der Hepatits E-Seropositivität bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen

A Kirchgatterer 1, C Bunte 1, W Prammer 2, W Aichinger 2
  • 1V. Interne Abteilung, Klinikum Wels-Grieskirchen, Grieskirchen, Austria
  • 2Institut für Hygiene und Mikrobiologie, Klinikum Wels-Grieskirchen, Wels, Austria

Einleitung: Die Hepatitis E kommt in Mitteleuropa häufiger vor als bisher angenommen, die Seroprävalenz bei deutschen Blutspendern wird aktuell mit 7% angegeben (1). Die Infektion kann bei immunsupprimierten Patienten (Pat.) chronisch verlaufen bis zum Leberversagen (2) oder, falls unerkannt, fälschlicherweise eine medikamentöse Leberschädigung annehmen lassen (3). Häufigkeit und klinische Relevanz einer Hepatitis E-Infektion bei Pat. mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) sind gegenwärtig nicht bekannt. Methodik: Prospektive Datenerhebung und laborchemisch-serologische Diagnostik bei allen Pat. mit CED, die zwischen Oktober 2012 und Februar 2013 an der V. Internen Abteilung behandelt wurden. Ergebnisse: Es wurden 36 Pat. erfasst (19 Frauen, 17 Männer, mittl. Alter 43,4 Jahre, 20 M. Crohn, 16 Colitis ulcerosa, mittl. Erkrankungsdauer 10 Jahre). 16 Pat. (44%) hatten eine frühere oder aktuelle Azathioprin-Therapie, 9 Pat. (25%) standen unter einer anti-TNF-Therapie. Bei 3 Pat. (8,3%) waren Hepatitis E-Antikörper nachweisbar, ohne dass GPT oder Bilirubin erhöht waren. HBs-Antigen und HCV-Antikörper waren bei allen 36 Pat. negativ. 2 der 3 Hepatitis E-positiven Pat. hatten eine anti-TNF-Therapie. Diskussion: Auch wenn die nachgewiesene Häufigkeit der Hepatitis E-Seropositivität in einem Kollektiv von Pat. mit CED und laufender immunmodulierender Therapie mit 8,3% nicht zu vernachlässigen ist, finden sich derzeit keine Hinweise für eine daraus resultierende, akute oder chronische Lebererkrankung. Literatur: (1) Juhl et al., Transfusion 2013; (2) Hoofnagle et al., N Engl J Med 2012; (3) Davern et al., Gastroenterology 2011