Z Gastroenterol 2013; 51 - A15
DOI: 10.1055/s-0033-1347390

vWF-Antigen und ELF Test korrelieren mit dem Schweregrad von Lebererkrankungen

S Hametner 1, R Schöfl 1, A Ziachehabi 1, T Hufnagl 2, D Trubert-Exinger 3, A Maieron 1
  • 1Krankenhaus Elisabethinen Linz, Linz, Austria
  • 2Siemens Healthcare Diagnostics, Wien, Austria
  • 3Landesklinikum St. Pölten, St. Pölten, Austria

Hintergrund: Eine klinisch signifikante portale Hypertension (CSPH), definiert als hepato-venösen Druckgradienten (HVPG) ≥10 mmHg verursacht schwere Komplikationen bei Patienten mit Leberzirrhose. Um das Überleben der Patienten zu verbessern, ist eine frühe Diagnose der PH, die zu einer adäquaten Therapie führt, entscheidend. vWF-Ag hat erheblichen Einfluss auf die Diagnosestellung von CSPH und stellt einen Prädiktor für die Mortalität dar. Im Folgenden wurde der Zusammenhang zwischen vWF-Ag, ELF Test und den verschiedenen Stadien einer Lebererkrankung untersucht.

Methoden: 51 Patienten mit Leberzirrhose unterschiedlicher Ätiologie, welche mittels Leberbiopsie, transiente Elastografie (TE) oder typischer klinischer Symptome wie Aszites diagnostiziert wurde, unterzogen sich einer HVPG Messung. Blutproben für vWF-Ag und ELF-Test wurden während der HVPG Messung entnommen. Statistische Analysen wurden mit SPSS 19.0 berechnet, p-Werte < 0,05 werden als signifikant betrachtet.

Ergebnisse: 51 Patienten (weiblich: 10, Durchschnittsalter 60, IQR: 53 – 67) mit Leberzirrhose unterzogen sich 63 HVPG Messungen. CPS A n = 36 (57,1%), CPS B n = 23 (36,51%) und CPS C n = 4 (6,35%). Der Median MELD betrug 9,3, IQR: 7,1 – 12. Nach D'Amico waren n = 28 (44,44%) kompensiert und n = 35 (55,56%) dekompensiert. Nur zwei (3,16%) der Patienten zeigten keine CSPH. vWF-Ag und ELFTest steigen klinisch signifikant mit fortschreitendem CPS und der Progression des HVPGs, p < 0,05. In Tabelle 1+2 sieht man Median, IQRs und Signifikanzen von vWF-Ag und ELF-Test in Abhängigkeit von CPS und HVPG Werten.

medians (IQRs)

significance p < 0,05

Child A n = 36

Child B n = 22

Child C n = 5

A vs. B

B vs. C

A vs. C

vWF-Ag

248% (201 – 338)

356% (236 – 430)

501% (453 – 501)

0,02

0,16

0,02

ELF

10,7 (10,3 – 11,9)

11,5 (10,8 – 13,2)

14,4 (14,3 – 15,7)

0,07

0,01

0,00

medians (IQRs)

significance p < 0,05

HVPG< 10 n = 2

HVPG 10 – 20 n = 48

HVPG> 20 n = 12

< 10 vs. 10 – 20

< 10 vs. > 10

vWF-Ag

191% (158 – 223)

266% (210 – 406)

357% (300 – 458)

0,04

0,01

ELF

10,2 (10,2 – 10,2)

11,5 (10,7 – 12,1)

12,2 (10,5 – 14,4)

0,28

0,43

vWF-Ag ist in der Gruppe der dekompensierten Patienten nach D'Amico klinisch signifikanten erhöht. Median vWF-Ag beträgt 241%, IQR: 201 – 389 bei kompensierten und 328% IQR: 236 – 451 bei dekompensierter Patienten (p < 0,05).

Fazit: vWF-Ag hilft bei der Beurteilung des Schweregrades der PH. vWF-Ag korreliert signifikant mit CPS, PH und D'Amico Klassifikation. ELF-Test korreliert signifikant mit CPS und D'Amico Klassifikation und identifiziert jeden Patienten mit Leberzirrhose korrekt.