Zusammenfassung
Einleitung: Die Zahl ausländischer Ärzte, die eine ärztliche Tätigkeit an deutschen Kliniken
(seltener in Arztpraxen) aufnehmen, nimmt in den letzten Jahren zu. Zur Erteilung
der deutschen Approbation müssen Ärzte mit einem medizinischen Abschluss außerhalb
der Europäischen Union eine Gleichwertigkeitsprüfung ablegen. Die zuständige Aufsichtsbehörde
ist die jeweiligen Landesprüfungsämter; wodurch in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche
Verfahren angewandt werden. Ziel dieser Arbeit ist es, auf die Probleme hin zu weisen,
die sich häufig bei der Durchführung dieser fachlichen Prüfung zeigen und Vorschläge
zur qualitativen Verbesserung des Verfahrens zu machen.
Methode: In einer Fokusgruppe, bestehend aus sechs erfahrenen Professoren der Prüfungskommissionen
der 4 medizinischen Fakultäten in Baden-Württemberg, wurden die Schwierigkeiten im
Zusammenhang mit der Prüfung erörtert, praxisrelevante Probleme erfasst und anschließend
das Sitzungsprotokoll ergebnisorientiert analysiert, um Optimierungsvorschläge zu
erarbeiten.
Ergebnisse: In Anbetracht der fachlichen, sowie der allgemein- und spezifisch-kommunikativen
Defizite können die Schwierigkeiten des derzeitigen Anerkennungsverfahrens und der
bestehenden Gleichwertigkeitsprüfung in 3 Kategorien unterteilt werden: Prüfungsstruktur
und –inhalte, Prüfer und Prüfungskandidaten.
Schlussfolgerungen: In Absprache mit dem Landesprüfungsamt Stuttgart wurden einige Optimierungsprozesse
erarbeitet: Die mögliche Orientierung an einem zu entwickelnden, speziellen Curriculum,
würde eine erweiterte Rekrutierung von Prüfern ermöglichen Die Empfehlungen der baden-württembergischen
Fokusgruppe stellen einen wichtigen Schritt zu mehr Transparenz und womöglich zur
Vereinheitlichung dieser Prüfung in der Bundesrepublik dar.
Abstract
Introduction: Recent years have seen an increasing number of foreign doctors starting to practice
medicine in German hospitals (or more rarely, in surgeries). In order to be granted
the German license to practice medicine, doctors with a medical degree from outside
the European Union have to undergo an equivalency examination. The supervisory authority
for this is the examination office of the relevant federal state, which is why different
procedures are being applied in the individual states. The aim of this paper is to
point out the problems that frequently arise when conducting this specialist exam
and to make suggestions as to how to improve the quality of the procedure.
Method: 6 senior professors from the examination boards of the 4 medical schools in Baden-Wuerttemberg
formed a focus group and discussed the difficulties associated with the exam, recorded
problems in its actual implementation and then analysed the minutes of the meeting
in a results-based manner in order to compile proposals for optimisation.
Results: In view of the deficits in subject knowledge, general communication skills and specific
communication skills, the difficulties of the current recognition procedure and the
existing equivalency exam fall into 3 categories: structure and content of the exam,
examiners and exam candidates.
Conclusions: In consultation with the State Examination Office Stuttgart, some processes for optimisation
have been devised, e. g., to develop a special curriculum which could be used for
guidance and to recruit more examiners. The recommendations of the focus group from
Baden-Wuerttemberg are an important step towards more transparency and possibly towards
a Germany-wide standardisation of this exam.
Schlüsselwörter
Gleichwertigkeitsprüfung - Landesprüfungsamt - Anerkennungsgesetz - ausländische Ärzte
- Kenntnisprüfung
Key words
equivalency exam - federal examination office - recognition act - foreign doctors
- knowledge test