manuelletherapie 2013; 17(02): 49
DOI: 10.1055/s-0033-1346981
Editorial
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

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Trisha Davis-Knorr
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Publication Date:
23 May 2013 (online)

Chronische Kniebeschwerden

In unseren Praxen sehen wir oft Patienten mit chronischen Kniebeschwerden. Laut einer Umfrage der Deutschen Arthrose-Hilfe aus dem Jahr 2000 ist das Knie die mit Abstand am meisten von arthrotischen Beschwerden betroffene Region [2]. Arthrose der unteren Extremitäten ist die häufigste Ursache für Gehbehinderungen in den USA [5]. Die sozioökonomische Belastung ebenso wie die individuelle Beeinträchtigung der Patienten sind erheblich [1], [3] und stellen eine Herausforderung für das physiotherapeutische Management dar. Der Schwerpunkt der vorliegenden Ausgabe widmet sich diesem Thema.

Aus unserer klinischen Erfahrung und der vorhandenen Evidenz wissen wir, dass die Physiotherapie einen wichtigen Beitrag zur funktionellen Verbesserung und Schmerzlinderung beitragen kann. Trotzdem scheint die operative Versorgung in der Realität die erste Behandlungsoption zu sein. Das ist schade! Laut Statistischem Bundesamt stieg die Anzahl der Knie-TEP-Erstimplantationen zwischen 2006 und 2011 um 26 % [4]. Als Therapeuten liegt es in unserer Verantwortung, die konservativen, nicht medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten bekannter zu machen!

Wir möchten mit dieser Ausgabe ganz praktische Hinweise für Ihren eigenen klinischen Alltag, einige Anregungen zum Nachdenken und eine Unterstützung für Ihre Öffentlichkeitsarbeit anbieten.

Kim Bennell hat sich durch zahlreiche Publikationen und Studien einen internationalen Namen als führende physiotherapeutische Expertin für Knieprobleme erarbeitet. Gemeinsam mit 2 Mitgliedern ihres Teams fasst sie wichtiges Hintergrundwissen und Evidenz zusammen. 3 Kernelemente, die bei der konservativen Therapie nicht fehlen dürfen, werden durch zusätzliche Therapieformen ergänzt.

Kann Steifigkeit als veränderte Schmerzverarbeitung betrachtet werden? Carol Courtney argumentiert dafür. Zudem teilt sie uns ihre Meinung über die Wirkungsmechanismen der passiven Gelenkmobilisation bei Gonarthrose mit und untermauert diese mit eigenen, noch nicht publizierten Ergebnissen.

Das femoropatellare Gelenk ist bei Gonarthrose nicht selten an funktionellen Störungen beteiligt. Mit Rolf Bäni konnten wir einen erfahrenen Kliniker und Lehrer als Autor gewinnen. Er zeigt, wie das McConnell-Konzept bei femoropatellarer Beteiligung helfen kann und gibt praktische Hinweise anhand klinischer Beispiele.

Unter Thieme Connect finden Sie ergänzende Informationen zu den Beiträgen. Vergessen Sie nicht nachzuschauen!

Als neue Herausgeberin heißen wir ab diesem Heft Fiona Morrison willkommen. Sie bringt nicht nur mehrere Jahre klinische Erfahrung mit, sondern wird unser Team durch ihre starke internationale Vernetzung bereichern. Über mehrere Jahre hat sie das DVMT-OMT-Weiterbildungsprogramm geprägt und begleitet. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Fiona und wünschen ihr einen guten Einstieg!

Über Ihre Rückmeldungen zu dieser Ausgabe und über Ihre Ideen zur Förderung konservativen Kniemanagements würden wir uns freuen.

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  • Literatur

  • 1 Bitton R. The Economic Burden of Osteoarthritis. American Journal of Managed Care 2009; 15 (8 Suppl) S230-S235
  • 2 Engelhardt M. Epidemiologie der Arthrose in Westeuropa. Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin 2003; 54: 171-175
  • 3 Gupta S, Hawker GA, Laporte A et al. The Economic Burden of Disabling Hip and Knee Osteoarthritis (OA) from the Perspective of Individuals Living with this Condition. Rheumatology 2005; 4: 1531-1537
  • 4 Statistisches Bundesamt. 2011 www.destatis.de/DE/Startseite.html
  • 5 Suri P, Morgenroth DC, Hunter DJ. Epidemiology of Osteoarthritis and Associated Comorbidities. PM R 2012; 4 (5 Suppl) S10-S19