Drug Res (Stuttg) 2013; 63(S 01): S10-S11
DOI: 10.1055/s-0033-1346710
Symposium der Paul-Martini-Stiftung
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Monoklonale Antikörper und ihre Targets in der Therapie der Multiplen Sklerose

A. Chan
St. Josef-Hospital, Ruhr-Universität Bochum
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Publication Date:
15 November 2013 (online)

Während unterschiedliche monoklonale Antikörper (mAk) in Indikationen wie der Rheumatologie oder Onkologie langjährig etabliert sind, sind in der Therapie der Multiplen Sklerose (MS) aktuell nur zwei mAk zugelassen (Natalizumab, Tysabri®; Alemtuzumab, Lemtrada®; Stand September 2013). Gemessen an der Erwartung, hoch-spezifische, zielgerichtete Medikamente mit entsprechend geringen Nebenwirkungen zu erhalten, ist die bisherige Entwicklung von mAk für die verlaufsmodifizierende Therapie der MS mit teils gravierenden Rückschlägen und Einschränkungen behaftet gewesen. So führte der experimentell gut begründete, in der Rheumatologie erfolgreiche Ansatz einer TNF-alpha-Blockade (mit mAk oder Rezeptor-Fusionsprotein) überraschend zu einer Verschlechterung der Erkrankung bei MS-Patienten [1]. Mittlerweile sind demyelinisierende ZNS-Erkrankungen als Gegenanzeigen bzw. mögliche Nebenwirkungen einer anti-TNF-alpha-Therapie gut bekannt. Dennoch bieten erst aktuellere Ergebnisse bezüglich MS-assoziierter genetischer TNF-Rezeptor-Varianten (TNFR1SF1A) mit Expression einer löslichen, TNF-alpha blockierenden TNFR1-Isoform eine plausible biologische Erklärung für die Verschlechterung einer Multiplen Sklerose unter anti-TNF-alpha-Therapie [2].