Notfallmedizin up2date 2013; 8(3): 165
DOI: 10.1055/s-0033-1346679
Editorial
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Notfallmedizin im Wandel?

André Gries
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Publication Date:
10 September 2013 (online)

Anfang der 80er-Jahre wurde im Rahmen der PASSAT-Gespräche über die erforderliche Qualifikation präklinisch eingesetzter Notärzte diskutiert. Nahezu drei Jahrzehnte hat es gedauert bis zur Definition einer Zusatzbezeichnung Notfallmedizin für den präklinischen Bereich. Die Entwicklung der präklinischen Notfallmedizin in Deutschland kann sich dabei aber sehen lassen! Trotz länderspezifischer Unterschiede wurde mit der Definition der Hilfsfrist und der Qualifikation des auf den Rettungsmitteln einzusetzenden Personals eine Bemessungsgrundlage zur Organisation der präklinischen Notfallrettung geschaffen. Überschreitet das Zeitintervall zwischen Alarm und Eintreffen an der Einsatzstelle die vorgegebene Hilfsfrist, oder kommt es zu Duplizitäten, muss nachbemessen werden. Auch die Qualifikation des nicht ärztlichen Personals ist geregelt und erfährt 2014 mit Einführung des „Notfallsanitäters“ endlich die notwendige Verbindlichkeit. Die Entwicklung der Luftrettung ist beispielhaft für ein heute nicht mehr weg zu denkendes hochqualifiziertes Versorgungssystem. Die kürzlich abgeschlossene BoLuS-Studie in Zusammenarbeit mit notarztbesetzten bodengebundenen und luftgestützten Rettungsmitteln in Hessen zeigt zwar weiteren Optimierungsbedarf, aber insgesamt ist ein hohes Niveau in der präklinischen Notfallmedizin erreicht.