Eine TIRADS-Klassifikation der Schilddrüsenknoten mit dem gleichen Konzept des BIRADS
bei der Mamma-Läsionen wurde von Horvath et al. 2009 vorgeschlagen. 2011 wurde diese
TIRADS-Einteilung durch Kwak et al. erweitert bzw. ergänzt. Seitdem wird TIRADS in
einigen Publikationen und Web-Seiten erwähnt. Allerdings wird eine TIRADS-Beurteilung
der Schilddrüsenläsionen in der Befundung der Schilddrüsensonografie in der täglichen
Praxis noch nicht oder kaum verwendet. Dies kann unterschiedliche Ursachen haben.
Zum einen, die fehlenden Kenntnisse hinsichtlich seiner Existenz durch die von unterschiedlichen
Fachrichtungen (Radiologen, Nuklearmediziner, Internisten, Endokrinologen, Chirurgen
und Allgemeinmediziner) durchgeführten Schilddrüsensonografien. Eine andere Ursache
kann eine Unsicherheit des Ultraschall-Untersuchers bei der Anwendung des TIRADS und
Unklarheiten hinsichtlich der sicheren Zuordnung einer Schilddrüsenläsion in einer
bestimmten Kategorie sein. Und zum letzten kann es auch eine Rolle spielen, dass einige
Untersucher der Meinung sind, dass eine Schilddrüsensonografie leicht zu durchführen
sei und dass Befunde mit Beurteilungen wie „vergrößerte Schilddrüse mit Knoten“, „solider
Knoten im rechten Schilddrüsenlappen“ oder „Schilddrüse mit zwei echoarmen kleinen
Läsionen“ einfacher sind (für die Untersucher), was allerdings nicht immer mit einer
extrem hohen Qualität der Untersuchung und einer großen Hilfe für die Zuweiser unbedingt
verbunden ist.
In diesem Fortbildungsbeitrag wird die TIRADS-Klassifikation präsentiert. Die sonografischen
Merkmale der Graden bzw. Kategorien TIRADS I bis VI werden anhand mehrerer Beispiele
exemplarisch dargestellt und diskutiert.
Lernziele:
Kenntnis der TIRADS-Klassifikation. Beurteilung und Einteilung der Schilddrüsenknoten.
Korrespondierender Autor: Fernandez Sanchez J
Robert-Bosch-Krankenhaus, Radiologie und Nuklearmedizin, Auerbachstr. 110, 70376 Stuttgart
E-Mail: fernandez.sanchez@rbk.de
TIRADS - Schilddrüse - Sonografie - Schilddrüsenknoten