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DOI: 10.1055/s-0033-1346644
Qualitätsvergleich digitaler 3D-fähiger Röntgenanlagen bei HNO-Fragestellungen am Schläfenbein und den Nasennebenhöhlen
Ziele: Hersteller und Anwender von DVT-Geräten (DVT: digitale Volumentomografie) berichten über eine hohe Bildqualität bei gleichzeitig geringer Exposition. Auch außerhalb zahnmedizinischer Anwendungen, insbesondere für HNO-Fragestellungen im Bereich der NNH und am Schläfenbein, kommt die DVT zunehmend zum Einsatz.
Für eine wissenschaftlich begründete Festlegung von Indikationen verglichen wir CT-, DSA- und DVT- Standardprotokolle für HNO- Fragestellungen. Methode: Für Schläfenbein- (SB) und Nasennebenhöhlenuntersuchungen (NNH) wurden an drei verschiedenen Messphantomen (Alderson- RANDO-, CTDI- Kopf- und Strukturkörperphantom) insgesamt 10 verschiedene Protokolle (4 DVT-, 4 CT-, 2 DSA-Protokolle) überprüft. Messungen der Augen- und Schilddrüsendosis erfolgten dabei am Alderson-RANDO-Phantom. Unter identischen Messbedingungen wurden dann der gewichtete CTDI und 3D-Datensätze von einem selbstgebauten Strukturkörper aufgenommen.
Die Beurteilung der Strukturerkennbarkeit erfolgte durch 6 unabhängige Befunder. Ergebnis: Es wurden Expositionsdaten am Alderson-Rando-Phantom (Auge und Schilddrüse) gemessen. Mit den dabei verwendeten Scanparametern wurden dann Aufnahmen des Strukturphantoms gewonnen und die davon abgeleiteten Daten bzgl. des Auflösungsvermögens (Schichtdicken und laterale Rastererkennbarkeit) den am CTDI-Phantom gemessenen Indexwerten CTDI(w) gegenübergestellt. Die Strukturerkennbarkeit für SB-Aufnahmen differierte z.B. von 0,6 mm (CT) bis zu 0,4 mm (DVT); die Exposition CTDI(w) zwischen 8,2 mGy bis 24,0 mGy resp.. Einen ähnlichen Trend zeigten die NNH-Protokolle. Schlussfolgerung: Im Vergleich von drei digitalen Röntgenanlagen erwies sich das DVT-Gerät in der Kombination von Ortsauflösung und Strahlenexposition für NNH- und SB-Untersuchungen im Hochkontrastbereich als Optimum.
Als Indikationsgebiete ergeben sich bei einem Einsatz von High-End-DVT sämtliche Fragestellungen aus der Kopf-Hals-Radiologie, die derzeit noch überwiegend durch die CT nativ im Knochenfenster abgeklärt werden.
Korrespondierender Autor: Knörgen M
Universitätsklinikum Halle, Diagnostische Radiologie, Ernst-Grube-Str. 40, 06120 Halle
E-Mail: manfred.knoergen@medizin.uni-halle.de
DVT - CT - Exposition - Nasennebenhöhlen - Schläfenbein