Rofo 2013; 185 - WI_PO46
DOI: 10.1055/s-0033-1346643

Vergleich der Strahlungsexposition zweier Mammografiesysteme mittels Thermolumineszenzdosimetrie

M Buchgeister 1, R Leben 1, M Roll 1, R Juran 2
  • 1Beuth Hochschule für Technik Berlin, FB II, Berlin
  • 2Charité Berlin Mitte, Institut für Radiologie, Berlin

Ziele: Die Exposition zweier Mammografiesysteme mit einem Vollfeld-Se-Detektor bzw. Fächerstrahl-Si-Zeilendetektor wurde für drei spezielle Mammaphantome mit Thermolumineszenzdosimetern (TLD) verglichen. Methode: Es wurden Mammografiesysteme mit W-Anode benutzt: a) Siemens Mammomat Novation DR mit Se-Detektor und Rh-Filter, b) Philips MicroDose L30 mit Si-Zeilendetektor (Photonenzähler) und Al-Filter. Da der Aufnahmetisch des MicroDose gebogen ist, wurden weiche Superflabplatten (Fa. Additec) in Dicken von 5 bzw. 10 mm als Phantom benutzt. Daraus wurden drei Quaderphantome gebaut: a)10 × 10 × 2 cm3, b)15 × 15 × 4 cm3, c)20 × 20 × 6 cm3. Vergleichsmessungen zu PMMA ergaben einen leicht kleineren Schwächungsfaktor. Zwischen den Schichten wurden LiF(Mg,Cu,P)-TLDs zur Messung der Organdosis eingebracht, die mit 28 kV an einer Mo/Mo-Röntgenröhre in Luftkerma kalibriert wurden. Alle Aufnahmen wurden von lokalen Mitarbeitern mit Belichtungsautomatik wie in der Routine ausgeführt. Die Bildqualität wurde nicht untersucht. Ergebnis: Für das Siemens Mammoat Novation DR ergaben sich für die drei Phantome folgende Organdosiswerte (el. Belichtungsparameter, DICOM-Organdosisangabe):

a) 0,64mSv (27 kV, 25 mAs, 0,50mSv) b) 0,91mSv (28 kV, 51 mAs, 0,89mSv) c) 1,54mSv (30 kV, 95 mAs, 1,50mSv)

Für das Philips MicroDose L30 ergaben sich folgende Organdosiswerte:

a) 0,44mSv (26 kV, 8 mAs, 0,31mSv) b) 0,60mSv (29 kV, 10 mAs, 0,36mSv) c) 0,99mSv (32 kV, 16 mAs, 0,71mSv) Schlussfolgerung: Das Mammomat Novation zeigte eine gute Übereinstimmung der gemessenen Organdosis mit den Angaben im DICOM-Header. Das MicroDose ergab für die gleichen Phantome eine um rund ein Drittel reduzierte Organdosis. Diese lag allerdings um bis zu einem Faktor 1,4 über den Angaben im DICOM-Header.

Die gute Übereinstimmung der Organdosiswerte für das Siemens System zeigt, dass die sich angewendete Methode für die Messung der Exposition eignet. Die Unterschiede der gemessenen Organdosis des MicroDose zu den Angaben des Geräts ist Gegenstand weiterer Untersuchung.

Korrespondierender Autor: Buchgeister M

Beuth Hochschule für Technik Berlin, FB II, Luxemburger Str. 10, 13353 Berlin

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