Rofo 2013; 185 - WI_PO27
DOI: 10.1055/s-0033-1346624

MR-Bildgebung von intramammären Metastasen

J Abbas 1, E Fiedler 2, RP Spielmann 1, A Surov 1
  • 1Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Universitätsklinik und Poliklinik für Diagnostische Radiologie, Halle (Saale)
  • 2Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Universitätsklinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie, Halle (Saale)

Ziele: Die meisten sekundären intramammären Tumoren stellen einen metastatischen Befall der kontralateralen Brust durch ein Mammakarzinom dar. Maligne Neoplasien außerhalb der Mamma metastasieren äußerst selten in die Brust. Bisher wurden MRT-Befunde von Brustmetastasen nur von insgesamt 12 Patienten veröffentlicht. Ziel der vorliegenden Studie war es, die MR-bildmorphologischen Charakteristika intramammärer Metastasen solider Tumoren zu ermitteln. Methode: Bei 24 Patienten (93 Läsionen) mit intramammären Metastasen wurde ein MRT (1T, Siemens) durchgeführt. Ergebnis: Auf T2-gewichteten (T2W) Aufnahmen waren die meisten Läsionen isointens im Vergleich zum normalen Brustparenchym. Auf T1-gewichteten (T1W) Bildern waren die BM häufig isointens zum normalen Brustgewebe und zeigten eine deutliche homogene Kontrastmittelanreicherung nach der intravenösen Kontrastmittelapplikation. In den meisten Fällen (89%) zeigte sich ein schneller initialer Signalanstieg über 100% im Vergleich mit der Präkontrast-Signalintensität. Die mediane initiale SI betrug 167% (Spanne 20%-672%). Die Analyse der BM-Läsionen (Herdbefunde, n = 62) nach dem Göttingen-Score (GS) ergab folgende Resultate: die meisten Herde (52%) erreichten 3 Punkte. 13% der Läsionen wiesen 1 bis 2 Punkte auf. 35% der Herde erreichten 4 bis 6 Punkte. In diesem Kontext ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass die Punktzahl der meisten Herde hauptsächlich auf die Kinetikkriterien zurückging. Schlussfolgerung: Die meisten BM-Herde (52%) erreichten 3 Punkte nach dem Göttingen-Score, d.h. hierbei konnte keine sichere Aussage bezüglich der Dignität getroffen werden. 13% der Läsionen wiesen 1 bis 2 Punkte auf und wären somit als wahrscheinlich benigne zu werten. Lediglich 35% der Herde konnten nach den Score-Kriterien als maligne eingestuft werden (4 bis 6 Punkte).

Korrespondierender Autor: Abbas J

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Universitätsklinik und Poliklinik für Diagnostische Radiologie, Ernst-Grube-Straße 40, 06097 Halle (Saale)

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