Rofo 2013; 185 - MTRA12_4
DOI: 10.1055/s-0033-1346565

Leitliniengerechte Therapie der PAVK

KM Eberhardt 1, D Maxien 1, M Reiser 1, M Treitl 1
  • 1Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Klinische Radiologie, München

Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) gehört neben Herzinfarkt und Schlaganfall zu den häufigsten Manifestationen der Arteriosklerose und zu den häufigsten Gefäßerkrankungen im klinischen Alltag. Als Grundprinzipien der interdisziplinären PAVK-Therapie gelten die Behandlung vaskulärer Risikofaktoren und Begleiterkrankungen, sowie die Verbesserung des peripheren Blutflusses. Die konservative Behandlung impliziert Gehtraining, Gewichtsreduktion, Nikotinkarenz und die medikamentöse Therapie von arterieller Hypertonie, Hypercholesterinämie und Diabetes mellitus. Empfehlungen zum Einsatz der endovaskulären und chirurgischen Behandlungsverfahren wurden ausgehend von Lokalisation und Ausprägung der Gefäßläsionen (ab Stadium II nach Fontaine) in verschiedenen nationalen (S-3 Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Angiologie) und internationalen Leitlinien (Transatlantic Intersociety Consensus –II, TASC-II) festgelegt. Die endovaskuläre Behandlung sollte immer bevorzugt werden, wenn kurz- oder langfristig die gleiche symptomatische Verbesserung erzielt werden kann wie bei operativen Behandlungsverfahren. Sie gilt als Behandlungsmethode der Wahl für Gefäßläsionen der TASC-Klasse A und stellt die bevorzugte Therapieoption von TASC-B-Läsionen dar. Bei einer Claudicatio intermittens sollte die Indikation zur invasiven Therapie kritsicher gestellt werden, als bei der kritischen Extremitätenischämie. Für letztere gilt dagegen, dass möglichst schnell eine interdisziplinäre Entscheidung hinsichtlich Scherztherapie und Revaskularisation getroffen werden sollte. In die derzeit gültigen Leitlinien wurden nur standardisierte Behandlungsverfahren integriert, für deren Anwendung ausreichend klinische Evidenz vorliegt. Für neuere Behandlungsverfahren, wie z.B. medikamentenbeschichtete Devices muss die wissenschaftliche Evidenz der Wirksamkeit noch geschaffen werden.

Lernziele:

  • Interdisziplinäre, stadienadaptierte PAVK-Therapie

  • Klassische und innovative endovaskuläre Therapieoptionen

Korrespondierender Autor: Eberhardt KM

Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Klinische Radiologie, Ziemssenstr. 1, 80336 München

E-Mail: Karla_Maria.Eberhardt@med.uni-muenchen.de