Rofo 2013; 185 - MTRA8_3
DOI: 10.1055/s-0033-1346551

TransArterielle ChemoEmbolisation

G Goldyn 1
  • 1Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Aachen

Die transarterielle Chemoembolisation (TACE) gehört mit der SIRT und der Chemoperfusion zur Gruppe der regionalen Tumortherapien. Sie kombiniert eine permanente oder temporäre Gefäßokklusion mit einer lokoregionären transarteriell verabreichten Chemotherapie. Hauptziel des Verfahrens ist die lokale Kontrolle einer Tumorerkrankung.

Die TACE kann in zwei Gruppen eingeteilt werden: solche, bei denen primäre lebereigene Tumore (HCC) versus solche, bei denen die gesamte Leber mit sekundären Tumoren (Metastasen, CCC) behandelt wird. Die angiografische Vorgehensweise, die Wahl des Embolisats, des Zytostatikums sowie die Zeitintervalle der Therapie-Sitzungen unterscheiden sich für diese beiden Gruppen grundsätzlich.

Bei primären Lebertumoren wird superselektiv mit einem flüssigen Embolisat oder mit sehr kleinen sphärischen PVA-Partikeln behandelt. Ein zusätzliches Chemotherapeutikum ist nicht unbedingt notwendig; wenn, dann wird i.d.R. Doxorubicin beigemischt. Beim HCC kommt es mehr auf ihre vollständige Devaskularisation an, als auf eine Chemo-Wirkung, sodass hier auch die „blande“ Embolisation oder die Alkohol-Lipiodol-Ablation von Bedeutung sind.

Bei sekundären Lebertumoren und CCCs steht die Wirkung des Chemotherapeutikums im Vordergrund; daher werden hier passager okkludierende abbaubare Substanzen gewählt, um mehrfach transarteriell Chemotherapeutika verabreichen zu können. Diese werden lobär selektiv in die Aa. hepaticae appliziert. Entsprechend des Stellenwerts der Chemotherapeutika werden bei dieser sog. Triple-TACE mehrere Zytostatika kombiniert eingesetzt.

Für die Behandlung des HCCs oder des hepatisch metastasierten kolorektalen Karzinoms steht auch die selektive DEB-TACE zur Verfügung, bei welcher die mit Doxorubicin bzw. mit Irinotecan beladenen Drug-Eluting-Beads verwendet werden.

Lernziele:

Indikationen und TACE-Ablauf; Wahl geeigneter Instrumentarien, Embolisate und des zytotoxischen Agens; Effektivitätbeurteilung der TACE anhand klinischer Fallbeispiele.

Korrespondierender Autor: Goldyn G

Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Pauwelsstraße 30, 52074 Aachen

E-Mail: goldyn@rwth-aachen.de