Rofo 2013; 185 - VO406_5
DOI: 10.1055/s-0033-1346503

Elektromagnetisch navigierte, antegrade in-situ Fenestrierung von Aortenprothesen im Phantom- und Tiermodell

HS Na 1, P Bruners 1, P Isfort 1, A Besting 2, J Jansing 3, S Osterhues 4, C Disselhorst-Klug 5, T Schmitz-Rode 6, AH Mahnken 1, CK Kuhl 1, T Penzkofer 1
  • 1Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Radiologie, Aachen
  • 2SurgiTAIX AG, Herzogenrath
  • 3Helmholtz-Institut der RWTH Aachen, Lehrstuhl für Medizintechnik, Aachen
  • 4Vygon GmbH & Co. KG, Aachen
  • 5Helmholtz-Institut der RWTH Aachen, Lehr- und Forschungsgebiet Rehabilitations- und Präventionstechnik, Aachen
  • 6Helmholtz-Institut der RWTH Aachen, Lehrstuhl für Angewandte Medizintechnik, Aachen

Ziele: Die Ausdehnung von abdominellen Aortenaneurysmen (AAA) über die viszeralen Seitäste stellt eine Herausforderung für die endovaskuläre Therapie der AAA dar. Ziel war die Entwicklung eines Gesamtsystems, welches durch den Einsatz von elektromagnetischer Navigation (EMT) eine in-situ Fenestrierung von Aortenprothesen zur Sicherung der viszeralen Durchblutung ermöglichen soll. Methode: Zunächst wurde ein Aortenstentgraft aus hochporösem Prothesenstoff gefertigt. Ein EMT-navigierter, lenkbarer Katheter in Kombination mit einem getrackten Führungsdraht wurde entwickelt und unter Verwendung einer speziell entwickelten Software eingesetzt.

Zunächst wurden die Komponenten in einem Gefäßmodell der abdominellen Aorta getestet. Die Aortenprothese wurde jeweils 40 Mal auf Höhe des rechten bzw. linken Nierenarterienostiums mittels getrackten Führungsdraht fenestriert und sondiert. Im Schweinemodell (n = 3, ca. 70 kg) wurde initial ein Dyna-CT-Angiografie-Datensatz akquiriert. Anschließend wurde die Aortenprothese unter Überstentung der Nierenarterien platziert. Schließlich wurde der Lenkkatheter EMT-navigiert auf Höhe der Nierenarterienabgänge platziert und der Aortenstentgraft auf dieser Höhe mittels Führungsdraht fenestriert. Nach Sondierung der Nierenarterie erfolgte dann die Dilatation

sowie die Implantation eines Stentgrafts zur Reperfusion der Nierenarterien. Abschließend wurde der Fenestrierungserfolg mittels CT-Angiografie dokumentiert. Ergebnis: Im Phantom betrug die Fenestrierungsdauer 88,6 ± 79,8 s mit durchschnittlich 1,5 ± 0,9 Versuchen. Im Tiermodell konnten in jedem Fall die Nierenarterien erfolgreich fenestriert und sondiert werden, so dass sicher ein Stentgraft am Nierenarterienabgang platziert werden konnte. In der Kontrollbildgebung zeigte sich für alle Abgänge eine erfolgreiche Reperfusion der initial überstenteten Seitäste. Schlussfolgerung: Nach erfolgreichen Tests im Phantom konnte die Machbarkeit der EMT-basierten in-situ Fenestrierung von Aortenprothesen im Tiermodell gezeigt werden.

Korrespondierender Autor: Na HS

Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Radiologie, Pauwelsstraße 30, 52074 Aachen

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