Rofo 2013; 185 - VO406_3
DOI: 10.1055/s-0033-1346501

Die kombinierte perkutane Aortenprothesenimplantation und Flüssigembolisat-Applikation zur Therapie des PAU und symptomatischen mykotischen Aneurysmas mit kurzer Landezone

JP Schäfer 1, A Wulff 1, FK Schäfer 1, M Siggelkow 2, J Groß 2, O Jansen 1, J Trentmann 1
  • 1Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel, Klinik für Diagnostische Radiologie, Kiel
  • 2Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel, Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie, Kiel

Ziele: Evaluation der Effektivität der perkutanen endovaskulären Prothesenimplantation mit zusätzlicher Flüssigembolisat-Applikation zur Behandlung penetrierender atherosklerotischer Ulcera (PAU) oder symptomatischer mykotischer Aneurysmen der Aorta bei Patienten mit einer proximalen Landezone <10mm. Methode: Insgesamt wurden sieben Patienten (mittleres Alter 69) mit PAU oder symptomatischem mykotischem Aneurysma der thorakalen (n = 3) oder abdominalen (n = 4) Aorta eingeschlossen. Die mittlere Länge der proximalen Landezone betrug 4,5 mm (min. 0 mm, max. 10 mm). In Intubationsnarkose wurden perkutan über Leisten- und optional transbrachiale Arterienzugänge die Prothesenimplantation und Flüssigembolisat-Applikation durchgeführt. Ein Diagnostikkatheter wurde im PAU oder Aneurysma vorplatziert, die Prothese implantiert und über den Diagnostikkatheter coaxial ein Mikrokatheter eingebracht, um das Flüssigembolisat zu applizieren. Technischer Erfolg wurde definiert als Prozedur komplikationsfrei vollendet wie geplant und klinischer Erfolg als komplette Ausschaltung des PAU oder Aneurysmas. Die Verlaufskontrollen wurden mittels CT nach drei Tagen sowie drei, sechs und zwölf Monaten durchgeführt. Ergebnis: Die technische Erfolgsrate betrug 100% (7/7). Die mittlere Tischzeit lag bei 135 min, minimal 90 min und maximal 195 min. Die periinterventionelle 30-Tage Komplikationsrate lag bei 0%. Ein Patient verstarb sechs Wochen nach dem Eingriff an Herz-Lungen-Versagen. Die klinische Erfolgsrate nach drei Tagen, drei, sechs und zwölf Monaten betrug 57% (4/7), 67% (4/6), 83% (5/6) und 100% (6/6). Es wurde keine Größenzunahme der behandelten Läsionen im Beobachtungszeitraum festgestellt. Schlussfolgerung: Über einen mittleren Beobachtungszeitraum zeigt sich die Kombination aus perkutaner endovaskulärer Prothesenimplantation und zusätzlicher Flüssigembolisat-Applikation zur Behandlung des PAU oder symptomatischen mykotischen Aneurysmas der Aorta bei Patienten mit kurzer proximaler Landezone effektiv und sicher.

Korrespondierender Autor: Schäfer JP

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel, Klinik für Diagnostische Radiologie, Arnold-Heller-Str. 3, Haus 23, 24105 Kiel

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