Rofo 2013; 185 - VO405_3
DOI: 10.1055/s-0033-1346492

Womit prüfen wir unsere Mammografiegeräte? – Untersuchungen zur Qualität von Mammografie-Prüfkörpern

M Borowski 1, S Wrede 1, U Neuschaefer-Rube 2, HU Danzebrink 2, L Büermann 3, M Krumrey 4, J Goebbels 5, H Kreienfeld 6
  • 1Klinikum Braunschweig, Institut für Röntgendiagnostik und Nuklearmedizin, Braunschweig
  • 2Physikalisch-Technische Bundesanstalt, Fertigungsmesstechnik, Braunschweig
  • 3Physikalisch-Technische Bundesanstalt, Ionisierende Strahlung, Braunschweig
  • 4Physikalisch-Technische Bundesanstalt, Temperatur und Synchrotronstrahlung, Berlin
  • 5Bundesamt für Materialforschung und -prüfung, Mikro-ZfP, Berlin
  • 6TÜV NORD Ensys, Röntgentechnik, Hannover

Ziele: Die Diagnostik der weiblichen Brust stellt höchste Anforderungen an die Bildgebung. Um diese zu erreichen, bestehen hohe Anforderungen an die verwendeten Mammografiegeräte. Die Qualität von Mammografiegeräten wird unter anderem mithilfe von Prüfkörpern, z.B. dem CDMAM-Prüfkörper, kontrolliert. Mängel an den Prüfkörpern wirken sich unmittelbar auf Prüfresultate und damit die Entscheidung aus, ob ein Mammografiegerät für Untersuchungen geeignet ist oder nicht.

Bislang gibt keine unabhängige Kontrolle der Prüfkörper im Hinblick auf ihre Qualität.

Ziel dieser Studie war die Entwicklung von zerstörungsfreien Methoden zur Überprüfung der Qualität der Prüfkörper sowie deren Anwendung auf in der Praxis verwendete Exemplare. Methode: Untersucht wurden das CDMAM sowie der Testeinsatz AP. Es wurden Testmethoden auf der Grundlage quantitativer Bildgebung entwickelt. Die Unsicherheit der entwickelten Methode ist ausreichend klein um relevante Abweichungen in der Materialdicke sowie der Form der Goldobjekte festzustellen. Mit der Methode wurden 10 Exemplare des CDMAM-Prüfkörpers sowie 8 Exemplare des Testeinsatzes AP überprüft. Ergebnis: Die Goldobjekte des CDMAM-Prüfkörpers sind vielfach gut zylinderförmig. Bei den Objekten von 100 µm bzw. 80 µm Durchmesser ist die reale Fläche jedoch um teilweise mehr als 30% kleiner als die nominelle. Bei der Dicke der relevanten Goldstrukturen des CDMAM wurde eine Fertigungsstreuung von im Mittel etwa 14% festgestellt. Bei dem Testeinsatz AP wich bei etlichen Exemplaren die Form sowie die Materialdicke der Objekte weit mehr als beim CDMAM von den Vorgaben ab. Schlussfolgerung: Es wurde eine Methode entwickelt, um in der Praxis verwendete Prüfkörper der Typen CDMAM und Testeinsatz AP zerstörungsfrei zu testen. Bei den Exemplaren des CDMAM-Prüfkörpers wurden Unterschiede festgestellt, die zu relevant unterschiedlichen Ergebnissen bei den Prüfungen führen können. Bei dem Testeinsatz AP wurden zahlreiche Exemplare gefunden, deren Verwendbarkeit sicherlich kritisch ist.

Korrespondierender Autor: Borowski M

Klinikum Braunschweig, Institut für Röntgendiagnostik und Nuklearmedizin, Salzdahlumerstr. 90, 38126 Braunschweig

E-Mail: m.borowski@klinikum-braunschweig.de