Rofo 2013; 185 - VO401_5
DOI: 10.1055/s-0033-1346475

Perioperative Komplikationen beim transapikalen Aortenklappenersatz (TA-AVI): Einfluss des anatomischen Winkels zwischen linksventrikulärer Längsachse und Ausflusstrakt in der Computertomografie (CT)

B Foldyna 1, C Lücke 1, M Hänsig 2, DM Holzhey 2, C Andres 1, M Grothoff 1, FW Mohr 2, M Gutberlet 1, L Lehmkuhl 1
  • 1Universität Leipzig – Herzzentrum, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
  • 2Universität Leipzig – Herzzentrum, Abteilung für Herzchirurgie, Leipzig

Ziele: Untersuchung des Winkels zwischen linksventrikulärer Längsachse und Ausflusstrakt (LV-LVOT) und seines Einflusses auf das Auftreten von postoperativen paravalvulären Lecks (PL), eine verlängerte OP-Dauer und einen postoperativen Anstieg der Creatinin-Kinase (CK-MB) in der CT bei Patienten nach TA-AVI. Methode: 74 Hochrisiko-Patienten mit schwerer AS, die eine TA-AVI (Prothese: Edwards SapienTM) und eine präoperative, EKG-getriggerte CT erhielten, wurden retrospektiv in unsere Studie eingeschlossen. Der LV-LVOT wurde jeweils in Systole und Diastole mittels multiplanarer Rekonstruktion der CT Daten ermittelt und mit dem Grad der PL, der OP-Dauer und des postoperativen CK-MB-Spiegels korreliert. Alle Messungen wurden von zwei erfahrenen Radiologen durchgeführt und die Interobservervariabilität wurde berechnet. Ergebnis: Präoperative CT-Daten standen bei 74 Patienten (Alter 81,9 ± 5,8 Jahre, weiblich = 71%) zur Verfügung. Der mittlere LV-LVOT betrug 61,8° ± 9,8° in der Systole und 61,3° ± 10,1° in der Diastole, in paarweiser Analyse ohne signifikante Veränderung (p = 0.79) während des Herzzyklus. PL traten bei 35 Patienten auf (I°:n = 29 [38,7%], II°:n = 6 [8%], III°:n = 0). Relevante PL traten signifikant häufiger bei LV-LVOT auf, die oberhalb ihres Medians lagen (p = 0.013). Patienten mit relevanten PL (>= II°) wiesen im Durschnitt einen signifikant steileren LV-LVOT als Patienten mit PL<II° auf (mittlere Differenz: 12,2° ± 4,1°, p<0,001). Es zeigte sich keine signifikante Korrelation zwischen dem LV-LVOT und der OP-Dauer (r=-0.21p=0.11) bzw. dem Anstieg der CK-MB Werte (r=-0.26, p=0.07). Schlussfolgerung: Der LV-LVOT ist ein Prädiktor für die Häufigkeit und den Grad postoperativ auftretender relevanter PL bei TA-AVI. Steilere LV-LVOT gehen mit einer höheren Häufigkeit und einem höheren Grad der PL einher. Ein prädiktiver Wert des LV-LVOT für die Verlängerung der OP-Dauer bzw. einen postop. CK-MB-Anstieg konnte hingegen nicht bestätigt werden.

Korrespondierender Autor: Foldyna B

Universität Leipzig – Herzzentrum, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Strümpellstrasse 39, 04289 Leipzig

E-Mail: b.foldyna@gmail.com