Rofo 2013; 185 - VO317_6
DOI: 10.1055/s-0033-1346458

Ökonomische Aspekte von MR-Mammografie in dichten, unklaren Brüsten

CG Kaiser 1, C Reich 2, K Wasser 1, SO Schoenberg 1, WA Kaiser 3
  • 1Universität Mannheim, Institut fur klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim
  • 2Friedrich-Schiller-University Hospital Jena, Institut fur diagnostische und interventionelle Radiologie 1, Jena
  • 3Friedrich-Schiller-Universität, Institut fur diagnostische und interventionelle Radiologie 1, Jena

Ziele: Evaluation der Ökonomischen Aspekte von „Dichten Brüsten“ als neue Standardindikation der MR-Mammografie (MRM). Methode: In Übereinkunft mit einem Versicherer wurden Patientinnen mit dichten Brüsten, bei denen entsprechend der Leitlinien eine Biopsie oder weitere diagnostische Schritte notwendig gewesen wären inkludiert. Patienten waren frei überweisbar. Zwischen 04/2006 und 12/2011 wurden insgesamt 1488 Patienten inkludiert. 124 Patienten wurden suspekt befundet. Daraus ergaben sich 76 RP, 48 FP, 971 RN und 0 FN. RN Fälle wurden entweder durch histologische Korrelation nach Empfehlung durch externe Ärzte (18 Pat.), Follow-up durch MRM oder schriftliche Patientenbefragung (1737 Pat.) korreliert. Für die Kalkulation der Kosten wurde in unserem Klinikum (· 418,50), sowie die lokalen Listenpreise für eine Biopsie (· 1000), einen moderaten chirurgischen Eingriff (· 4000), einem erweiterten chirugischen Eingriff (· 10.000), Chemotherapy (· 30.000) und Radiotherapie (· 10.000) angenommen. Ergebnis: Insgesamt beliefen sich die Kosten dieser Studie auf · 1.53 Mio. (· 1.187 Mio. für MRM-Untersuchungskosten + · 304.000 für die weitere Behandlung der richtig positiven Diagnosen + · 48.000 für die Biopsien der 48 falsch positiven Fälle).

Auf Seiten der Ersparnisse ergaben sich Beträge von · 2.65 Mio – · 4.15 Mio (· 2.15 Mio durch ersparte Biopsien und Behandlungen + 76 richtig positive Diagnosen, die in einer Gesamtsumme · 0,5 – 2 Mio., durch insgesamt weniger invasive Behandlungmöglichkeiten resultierten. Für die Versicherung ergab sich eine Gesamtersparnis von · 1.1 Mio. – · 2.6 Mio., was einer Kostenreduktion von 50% entspricht. Schlussfolgerung: MRM führt trotz kurzfristig höherer operationaler Kosten durch teure MRM Untersuchungen im Vergleich zur Mammografie und Ultraschall zu einer stretegischen und langfristigen Kostenersparnis, wenn nur die reine MRM ohne Zusatzuntersuchungen durchgeführt wurde. Vorraussetzung hierfür sind jedoch hohe Qualitätsstandards.

Korrespondierender Autor: Kaiser CG

Universität Mannheim, Institut fur klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Theodor-Kutzer-Ufer 1 – 3, 68167 Mannheim

E-Mail: clemenskaiser@yahoo.de