Rofo 2013; 185 - VO309_4
DOI: 10.1055/s-0033-1346404

7 Tesla MR-Angiografie der Nieren: eine Gadolinium-Dosierungsstudie

L Umutlu 1, A Fischer 1, M Forsting 1, M Ladd 2, S Maderwald 2, O Kraff 2, TC Lauenstein 1
  • 1Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • 2Universität Duisburg-Essen, Erwin L. Hahn Institut für Magnetresonanztomografie, Essen

Ziele: Das Ziel der Studie war die Machbarkeit einer möglichen Kontrastmitteldosisreduktion auf die Hälfte bzw. ein Viertel der Standard-Dosierung bei der 7 Tesla MR-Angiografie der Nieren zu evaluieren und die diagnostische Aussagekraft der drei Dosierungsstufen zu vergleichen. Methode: 10 gesunde Probanden wurden mit der Eigenentwicklung einer 8-Kanal Körperspule auf einem 7 Tesla Ganzkörpertomografen (Magnetom 7T) untersucht. Dynamische 3D FLASH Datensätze wurden intraindividuell nach der Applikation folgender KM-Dosierungen verglichen (1) 0,1mmol/kg BW Gadobutrol, (2) 0,05 mmol/kg BW, (3) 0,025 mmol/kg BW. Die Kontrastverhältnisse (CR) der Aorta und beider Nierenarterien wurden in allen Datensätzen in Korrelation zur angrenzenden Psoasmuskulatur ausgewertet. Die qualitative Bildanalyse beinhaltete einen intraindividuellen Vergleich der jeweiligen 3 Datensätze hinsichtlich der Abgrenzbarkeit der o.g. Gefäße mithilfe einer 5-Punkte Skala (5 = sehr gute Gefäßabgrenzbarkeit, 1 = nicht-diagnostisch). Ergebnis: Die qualitative Analyse zeigte eine äquivalent hochwertige Gefäßdarstellung in allen drei Dosierungen (z.B. Mittelwert rechte Nierenarterie MW(0,1)= 4,5; MW(0,05)= 4,4; MW(0,025)= 4,4). Die quantitative Analyse zeigte für alle untersuchten Gefäßsegmente eine Steigerung der Kontrastverhältnisse mit gesteigerter KM-Dosis (z.B. Aorta: CR(0,1)= 0,49; CR(0,05)= 0,44; CR(0,025)= 0,36). Ein signifikanter Anstieg der Kontrastverhältnisse zeigte sich durch die Steigerung der Dosis bei der Darstellung der rechten Nierenarterie von einem Viertel Dosis zur Hälfte der Dosis CR(0,025)= 0,21 auf CR(0,05)= 0,36 und von einem Viertel zur vollen Dosis CR(0,025)= 0,21 auf CR(0,1)= 0,49 (p = 0,04). Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen die Machbarkeit und äquivalent hochwertige diagnostische Aussagekraft der 7 Tesla Nieren-MRA bei allen drei Dosierungen. Eine mögliche maximale Dosisreduktion auf ein Viertel der üblichen Standard-Dosis dürfte insbesondere bei niereninsuffizienten Patienten von hoher klinischer Bedeutung sein.

Korrespondierender Autor: Umutlu L

Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Hufelandstr. 55, 45122 Essen

E-Mail: Lale.Umutlu@uk-essen.de