Rofo 2013; 185 - VO305_5
DOI: 10.1055/s-0033-1346382

Wertigkeit der diffusionsgewichteten MR-Bildgebung in der Diagnostik von Lymphknotenmetastasen bei Patienten mit extrahepatischen Cholangiokarzinomen

K Holzapfel 1, M Eiber 1, EJ Rummeny 1, M Loos 2, J Gaa 1
  • 1Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Insitut für Radiologie, München
  • 2Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Chirurgische Klinik und Poliklinik, München

Ziele: Evaluation der Genauigkeit der diffusionsgewichteten MR-Bildgebung (DWI) in der Diagnostik von Lymphknotenmetastasen bei Patienten mit extrahepatischen Cholangiokarzinomen. Methode: Bei 24 Patienten (18 m, 6w, mittleres Alter: 65,4a) mit extrahepatischen Cholangiokarzinomen wurde präoperativ eine MR-Untersuchung der Leber durchgeführt (1,5T, Avanto, Siemens). Die diffusionsgewichteten Aufnahmen wurden mit einer single-shot EPI (echo-planar imaging) Sequenz (b-Werte 50, 300 und 600 s/mm2) kombiniert mit Navigator-Echo-Technik (PACE) angefertigt. Mittels DWI wurden die ADC (apparent diffusion coefficient)-Werte der lokoregionären Lymphknoten bestimmt, zudem wurde deren Größe gemessen. Bei allen Patienten wurde in der Folge eine Resektion des Tumors sowie eine Lymphknotendissektion durchgeführt. Die Ergebnisse der Bildgebung wurden mit denen der histopathologischen Aufarbeitung der Dissektionspräparate korreliert. Unter Verwendung des Mann-Whitney U-Tests wurden die ADC-Werte sowie die Durchmesser benigner und maligner Lymphknoten verglichen. Zudem wurde eine ROC (receiver operating characteristic curve)-Analyse durchgeführt. Ergebnis: Der mittlere ADC-Wert (x10exp-3 mm2/s) metastatisch befallener Lymphknoten betrug 1,21 ± 0,15 und war signifikant niedriger als der benigner Lympknoten (1,62 ± 0,33, p<0,001). Hingegen war kein signifikanter Unterschied im Durchmesser maligner (16,8 ± 5,4mm) und benigner Lymphknoten (14,1 ± 4,0mm) zu verzeichnen (p=0,09). Bei Verwendung eines ADC-Wertes ≤1,25×10exp-3 mm2/s wurden 91,4% der Lymphknoten richtig als maligne oder benigne klassifiziert bei einer Sensitivität von 83,3%, einer Spezifität von 92,8%, einem positiven Vorhersagewert von 66,7% und einem negative Vorhersagewert von 96,7%. Die Fläche unter der ROC-Kurve betrug 0,93. Schlussfolgerung: Die DWI stellt bei Patienten mit extrahepatischen Cholangiokarzinomen eine vielversprechende Methode in der Unterscheidung zwischen benignen und malignen lokoregionären Lymphknoten dar.

Korrespondierender Autor: Holzapfel K

Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Insitut für Radiologie, Ismaninger Str. 22, 81675 München

E-Mail: holzapfel@roe.med.tum.de