Ziele: Ziel der Studie war der Vergleich des diagnostischen Potenzials eines simultan akquirierten
68Ga-DOTATOC PET/MRT mit dem PET/CT bei Patienten mit Neuroendokrinen Tumoren (NET).
Methode: 24 Patienten (10 Frauen, 14 Männer, 56 ± 12 Jahre) mit histologisch gesichertem NET
erhielten nach einer klinisch indizierten 68Ga-DOTATOC PET/CT im Rahmen der Studie
eine Ganzkörper PET/MRT an einem integrierten Scanner (Biograph mMR, Siemens, Erlangen).
Die Datensätze wurden durch zwei Ärzte separat ausgewertet im Hinblick auf Läsionsanzahl,
-lokalisation und Charakterisierung anhand einer 4-Punkt Ordinalskala (0: nicht sichtbar;
I: benigne; II: unbestimmt; III: maligne). Den Referenzstandard bildeten alle verfügbaren
Informationen (Vorgeschichte und –aufnahmen, PET/CT, PET/MRT) sowie ein klinisches
Follow-up (median: 103 Tage). Es erfolgte eine deskriptive Datenanalyse von PET/CT
und PET/MRT sowie der Submodalitäten. Ergebnis: Entsprechend dem Referenzstandard lagen bei 17 der 24 Patienten maligne NET-Läsionen
vor. 15 Patienten konnten mittels PET/CT korrekt identifiziert werden. Mittels PET/MRT
konnten alle 17 Patienten korrekt identifiziert werden. Alle im PET/CT als maligne
beurteilten Läsionen wurden gleichermaßen in der PET/MRT visualisiert. In der PET/MRT
konnten 11 zusätzliche Lebermetastasen detektiert werden. Schlussfolgerung: Dies ist die erste Studie, die die Machbarkeit der Ganzkörper-PET/MRT mit 68Ga-DOTATOC
bei Patienten mit NET demonstriert. Es konnte gezeigt werden, dass mittels PET/MRT
die Detektion zusätzlicher maligner Läsionen möglich ist. Die PET/MRT mit 68Ga-DOTATOC
hat das Potenzial die PET/CT als Goldstandard im Ganzkörper-Staging bei NETs abzulösen.
Korrespondierender Autor: Beiderwellen K
Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie
und Neuroradiologie, Hufelandstraße 55, 45122 Essen
E-Mail: karsten.beiderwellen@uk-essen.de