Rofo 2013; 185 - VO304_6
DOI: 10.1055/s-0033-1346377

PET/MRT mit 68Ga-DOTATOC in der Diagnostik neuroendokriner Tumoren – Erste Resultate

K Beiderwellen 1, TD Pöppel 2, V Hartung-Knemeyer 2, C Buchbender 3, H Kühl 1, A Bockisch 2, TC Lauenstein 1
  • 1Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • 2Universitätsklinikum Essen, Klinik für Nuklearmedizin, Essen
  • 3Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf

Ziele: Ziel der Studie war der Vergleich des diagnostischen Potenzials eines simultan akquirierten 68Ga-DOTATOC PET/MRT mit dem PET/CT bei Patienten mit Neuroendokrinen Tumoren (NET). Methode: 24 Patienten (10 Frauen, 14 Männer, 56 ± 12 Jahre) mit histologisch gesichertem NET erhielten nach einer klinisch indizierten 68Ga-DOTATOC PET/CT im Rahmen der Studie eine Ganzkörper PET/MRT an einem integrierten Scanner (Biograph mMR, Siemens, Erlangen). Die Datensätze wurden durch zwei Ärzte separat ausgewertet im Hinblick auf Läsionsanzahl, -lokalisation und Charakterisierung anhand einer 4-Punkt Ordinalskala (0: nicht sichtbar; I: benigne; II: unbestimmt; III: maligne). Den Referenzstandard bildeten alle verfügbaren Informationen (Vorgeschichte und –aufnahmen, PET/CT, PET/MRT) sowie ein klinisches Follow-up (median: 103 Tage). Es erfolgte eine deskriptive Datenanalyse von PET/CT und PET/MRT sowie der Submodalitäten. Ergebnis: Entsprechend dem Referenzstandard lagen bei 17 der 24 Patienten maligne NET-Läsionen vor. 15 Patienten konnten mittels PET/CT korrekt identifiziert werden. Mittels PET/MRT konnten alle 17 Patienten korrekt identifiziert werden. Alle im PET/CT als maligne beurteilten Läsionen wurden gleichermaßen in der PET/MRT visualisiert. In der PET/MRT konnten 11 zusätzliche Lebermetastasen detektiert werden. Schlussfolgerung: Dies ist die erste Studie, die die Machbarkeit der Ganzkörper-PET/MRT mit 68Ga-DOTATOC bei Patienten mit NET demonstriert. Es konnte gezeigt werden, dass mittels PET/MRT die Detektion zusätzlicher maligner Läsionen möglich ist. Die PET/MRT mit 68Ga-DOTATOC hat das Potenzial die PET/CT als Goldstandard im Ganzkörper-Staging bei NETs abzulösen.

Korrespondierender Autor: Beiderwellen K

Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Hufelandstraße 55, 45122 Essen

E-Mail: karsten.beiderwellen@uk-essen.de