Rofo 2013; 185 - VO303_3
DOI: 10.1055/s-0033-1346370

Intraventrikuläres Blut und Bestimmung der Ventrikelweite in der Flachdetektor-CT bzw. Multislice-CT

S Lang 1, H Lücking 1, B Volbers 1, M Dietzel 1, T Struffert 1, A Dörfler 1
  • 1Universitätsklinikum Erlangen, Neuroradiologie, Erlangen

Ziele: Subarachnoidales und intrazerebrales Blut kann zuverlässig mittels Flachdetektor-CT (FD-CT) dargestellt werden. Ziel unserer Analyse war der Vergleich zwischen FD-CT und Multislice-CT (MS-CT) hinsichtlich Visualisierung von intraventrikulärem Blut sowie der Ventrikelweite. Methode: FD-CT- und MS-CT Untersuchungen von 50 Patienten wurden von 2 erfahrenen Neuroradiologen mittels Graeb-Score (GS) unabhängig voneinander klassifiziert. Der Cella Media Index (CMI) wurde zur Beurteilung der Ventrikelweite berechnet. Es wurden Korrelations-Koeffizienten (r) berechnet. Ergebnis: Bei 42 (84%) von 50 Patienten wurde intraventrikuläres Blut festgestellt (8 Patienten ohne Blutung als Kontrolle, 42 Patienten mit akuter SAB). Eine hohe Inter- und Intraobserver-Korrelation des GS wurde für beide Modalitäten für die Seitenventrikel (V1[rechts]/V2[links]) sowie den 3. Ventrikel (V3) gefunden (Interobserver: V1 rFDCT = 0,93; V2 rFDCT = 0,85; V3 rFDCT = 0,82; Interobserver: V1 rMS-CT = 0,94; V2 rMS-CT = 0,95; V3 rMS-CT = 0,81; Intraobserver: V1 rReviewer1 = 0,83; V2 rReviewer1 = 0,83; V3 rReviewer1 = 0,77; Intraobserver: V1 rReviewer2 = 0,86; V2 rReviewer2 = 0,84; V3 rReviewer2 = 0,75).

Die Interobserverkorrelation bzgl. des 4. Ventrikels war hoch (V4 rFDCT = 0,802/V4 rMS-CT = 0,877), jedoch war die Intraobserverkorrelation gering (rReviewer1 = 0,66/rReviewer2 = 0,59). Der GS war in der FD-CT (V4 GS Reviewer1 = 0,5/V4 GS Reviewer2 = 0,68) nierdiger als in der MS-CT (V4 GS Reviewer1 = 0,67/V4 GS Reviewer2 = 0,82), jedoch nicht signifikant (p = 0,18/p = 0,36). Der CMI zeigte eine hohe Inter- (rMS-CT = 0,82/rFDCT = 0,8) und Intraobserverkorrelation (rReviewer1 = 0,74/rReviewer2 = 0,76). Schlussfolgerung: Die FD-CT ist hinsichtlich Visualisierbarkeit von intraventrikulärem Blut im 1. bis 3. Ventrikel sowie der Ventrikelweite der MS-CT gleichwertig. Damit ist die FD-CT eine „workflow-freundliche“ Imagingoption, die direkt im Angiografieraum angewendet werden kann. Blut im 4. Ventrikel ist in der FD-CT artefaktbedingt schlechter abgrenzbar.

Korrespondierender Autor: Lang S

Universitätsklinikum Erlangen, Neuroradiologie, Schwabachanlage 6, 91054 Erlangen

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