Rofo 2013; 185 - VO303_2
DOI: 10.1055/s-0033-1346369

Reangiografie nach perimesencephaler SAB

A Ringelstein 1, O Timchenko 1, SL Goericke 1, C Moenninghoff 1, U Sure 2, O Müller 2, IE Sandalcioglu 2, M Forsting 1, M Schlamann 1
  • 1Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • 2Universitätsklinikum Essen, Neurochirurgische Klinik, Essen

Ziele: Die Studie dient zur Evaluation der Wertigkeit der repetitiven digitalen Subtraktionsangiografie (DSA) zur Detektion von Blutungsquellen bei spontanen präpontinen und perimesencephalen SABs nach initial negativer invasiver und nicht invasiver Bildgebung (CTA, DSA und MRA). Methode: Wir analysierten über einen Zeitraum von 10 Jahren (2002 bis 2011) 750 Patienten mit einer akuten atraumatischen SAB, von denen 30 eine rein perimesencephale SAB aufwiesen und gleichzeitig in der ersten DSA, CTA und MRA keine Blutungsquelle nachgewiesen werden konnte. Ergebnis: Bei einem Patienten (3,3%) konnte in einer Reangiografie ein Aneurysma nachgewiesen werden. Alle anderen Patienten ließ sich auch im Verlauf keine Blutungsquelle zeigen. Schlussfolgerung: In Einzelfällen zeigt sich erst in einer Reangiografie eine Blutungsquelle. Diese seltenen Befunde haben aber eine therapeutische und prognostische Relevanz, insbesondere da es sich um Aneurysmen im hinteren Kreislauf handeln kann, mit entsprechend höherer Rupturwahrscheinlichkeit. Wir empfehlen daher eine Reangiografie nach initial negativer Bildgebung auch bei Patienten mit prognostisch günstiger, isoliert perimesencephaler SAB und unter Berücksichtigung des Komplikationsrisikos einer zerebralen DSA.

Korrespondierender Autor: Ringelstein A

Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Hufelandstr. 55, 45147 Essen

E-Mail: adrian.ringelstein@uk-essen.de