Rofo 2013; 185 - VO301_1
DOI: 10.1055/s-0033-1346352

MR- gestützte Freihand- RFA maligner Leberläsionen: Ein vereinfachter Ansatz am offenen 1.0 Tesla Scanner

F Fischbach 1, K Lohfink 1, C Wybranski 1, M Pech 1, K Mohnike 1, U Wonneberger 1, G Gaffke 1, J Ricke 1, K Strach 1
  • 1Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Magdeburg

Ziele: Ziel der Studie war die MR gestützte Freihand- Radiofrequenzablation unter Einsatz einer fluoroskopischen Sequenz in einem offenen 1Tesla-Scanner auf Machbarkeit und Sicherheit im klinischen Alltag zu evaluieren. Methode: Die Studie wurde an einem offen 1.0T-MRT durchgeführt. Ein RF-geschirmter Bildschirm und ein low-pass Filter, um die Interaktion zwischen dem RF-Generator und dem Scanner zu unterbinden, waren zusätzliche Hardware-Komponenten. Eine interventionelle Sequenz (T1-FFE) mit einer Akquisitionszeit von 1,3sec und eine interaktive Plattform, um die Schichtebene online anzupassen, wurden für die Freihand-Punktion der Läsion genutzt. Zur Besseren Abgrenzung der Leberläsion wurde präinterventionel das leberspezifische Kontrastmittel Gd-EOB-DTPA i.v. verabreicht. Die Abgrenzbarkeit der Läsionen in der interventionellen Sequenz wurde anhand einer 10-Punkte-Skala ermittelt und mit den diagnostischen Aufnahmen (T2-TSE, THRIVE) verglichen. Die statistischen Unterschiede wurden mittels paired-T-test berechnet. Die Artefaktgröße der RFA-Nadel und die Interventionszeit wurden gemessen. Ergebnis: Insgesamt wurden 57Patienten therapiert. Die durchschnittliche Läsionsgröße lag bei 17 ± 7 mm. Bei allen Patienten war die Intervention technisch erfolgreich.

Der Artefaktdurchmesser war 17.4 ± 0.7 mm in der interventionellen Sequenz, 12.5 ± 1.8 mm in der diagnostischen THRIVE und 8.1 ± 2.4 mm in der T2-TSE.

Es zeigte sich kein Unterschied in der Abgrenzbarkeit der Läsionen für die T1-FFE (8 ± 1.0) im Vergleich zur THRIVE (7 ± 2.0);p = 0,71. Die Abgrenzbarkeit in der T2w-Bildgebung war signifikant schlechter 4 ± 2;p = 0.000.

Im Durchschnitt dauerte die Platzierung des Applikators 7.5 ± 2 min. Die durchschnittliche Raumzeit lag bei 57 ± 22 min. Schlussfolgerung: Die MR geführte Freihand RFA in einem offenen 1.0 Tesla Scanner ist relativ schnell und in der klinischen Routine sicher durchzuführen. Durch den Einsatz von leberspezifischen Kontrastmittel kann zusätzlich die Visualisierung der zu therapierenden Läsion optimiert werden.

Korrespondierender Autor: Fischbach F

Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Leipziger Str. 44, 39120 Magdeburg

E-Mail: frank.fischbach@med.ovgu.de