Rofo 2013; 185 - VO214_3
DOI: 10.1055/s-0033-1346348

Multi-parametrisches MR-Protokoll zur morphologischen und funktionellen Evaluierung von Hepatozellulären Karzinomen (HCC)

T Persigehl 1, H Mojahed 2, L Mui 2, A Siegel 3, H Laue 4, W Heindel 5, F Arias-Mendoza 2, L Schwartz 2
  • 1Uniklinikum Köln, Institut für Radiologie, Köln
  • 2Columbia University, Department of Radiology, New York, USA
  • 3Columbia University, Center for Liver Disease & Transplantation and Medical Oncology, New York, USA
  • 4Fraunhofer, MEVIS, Bremen
  • 5Universitätsklinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Münster

Ziele: In den letzten Jahren hat sich die molekulare Tumortherapie beim fortgeschrittenen HCC klinisch fest etabliert und weitere neue Präparate befinden sich in der klinischen Erprobung. Das Ziel dieser Studie war die klinische Evaluierung der diagn. Qualität eines multi-parametrischen MR-Protokolls zur simultanen Bestimmung morphologischer (zB mRECIST/EASL) und funktioneller (zB Ktrans/ADC) Response-Parameter. Methode: Ein multi-parametrisches MRT (3.0T Achieva, Philips) wurde bei 18 HCC Patienten durchgeführt bestehend aus: T2w und anatomischer DCE-MRT zur morphologischen Beurteilung, T1w in/out of phase zur Bestimmung der Fettfraktion, DWI zur Quantifizierung der Gewebedichte, pharmakokinetische DCE-MRT zur Analyse der Vaskularisation und Gefäßpermeabilität sowie H-MRS und P-MRS zur Untersuchung des Tumormetabolismus. Zur anat. und pharmako. DCE-MRT wurden zwei ‚halb-Dosis‘ Gd-DTPA Injektionen (0.05mmol/kg) appliziert. Die subjektive und objektive Bildqualität wurde mit einem 1.5T Routine-MRT (0.1mmol/kg) korreliert. Hierzu wurden subjektive Bildparameter (zB Kontrast und diagn. Qualität) bewertet. Zur Evaluierung der objektiven Bildqualität wurden u.a. die Läsion-zu-Leber (LLR) Kontrastverhältnisse sowie der relative Signalanstieg der Läsion, Leber und Aorta ausgemessen. Ergebnis: Eine adäquate Auswertung von 18 anat. DCE-MRT, 18 DWI, 17 pharmako. DCE-MRT, 17 H-MRS und 15 P-MRS Untersuchungen war möglich. Die allgemeine diagn. Qualität von dem multi-parametrischen MRT und Routine-MRT wurde als ‚gut‘ bewertet (1.8 vs. 1.6). Hierbei zeigte sich in der anat. DCE-MRT subjektiv kein signifikanter Unterschied hinsichtlich des Kontrastes und der diag. Bildqualität in der art. KM-Phase (Kontrast: 1.5 vs. 1.5). Dies bestätigte sich auch in den objektiven Messungen (LLR: 0.31 vs. 0.37). Schlussfolgerung: Im Unterschied zu klassischen Studienprotokollen erscheint eine umfassende simultane HCC-Diagnostik mittels unserem multi-parametrischen MR-Protokoll mit zwei ‚halb-Dosis‘ Gd-DTPA Injektionen möglich.

Korrespondierender Autor: Persigehl T

Uniklinikum Köln, Institut für Radiologie, Kerpenerstrasse 62, 50937 Köln

E-Mail: thorsten.persigehl@uk-koeln.de