Rofo 2013; 185 - VO212_7
DOI: 10.1055/s-0033-1346335

Abhängigkeit der in der Computertomografie (CT) gemessenen Bronchialwanddicke in Abhängigkeit von Lungenvolumen, intravenöser Kontrastmittelgabe und Rekonstruktionskernel

S Dettmer 1, J Entrup 1, C Dr. de Wall 2, M Schmidt 3, F Prof. Wacker 1, HO Prof. Shin 1
  • 1Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover
  • 2Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Pneumologie, Hannover
  • 3Fraunhofer MEVIS, Fraunhofer MEVIS, Bremen

Ziele: Evaluation der Abhängigkeit der in der CT gemessenen Bronchialwanddicke von Lungenvolumen, intravenöser Kontrastmittelgabe und Rekontruktionekernel. Methode: Die Bronchialwanddicke wurde an 2496 Bronchusabschnitten von 316 CT-Datensätzen (64 Zeilen MDCT, 120 kVp, Rotationszeit 0,8 s, pitch 0,984, Kollimation 1.25 mm, Rekonstruktionsinkrement 1 mm) mittels spezieller Software (MeVis Airway Examiner) gemessen. Dabei wurden die Abschnittntre von zentral (Abschnitt 1) nach peripher (Abschnitt 9) getrennt untersucht. 117 × 2 Datensätze zur Evaluation des Lungenvolumens als Einflussfaktor wurden in maximaler Inspiration und maximaler Exspiration durchgeführt, 22 × 2 Datensätze zur Untersuchung der intravenösen Kontrastmittelgabe wurden mit und ohne intravenöser Kontrastmittelgabe durchgeführt und 19 × 2 Datensätze zur Evaluation des Rekonstruktionskernels wurden mit Weichteil- und Knochenkernel rekonstruiert. Ergebnis: Lungenvolumen: Die Bronchialwanddicke war in den Bronchusabschnitten 2 – 9 in der Exspiration signifikant dicker als in der Inspiration (Abschnitt 2 – 8: p<0,001, Abschnitt 9: p=0,002), in Abschnitt 1 (Hauptbronchus) war der Unterschied nicht signifikant.

Kontrastmittelgabe: Die Bronchialwand wurde bei der Untersuchung mit Kontrastmittel dicker gemessen als in der nativen Untersuchung, in den Bronchusabschnitten 1 und 2 signifikant (Abschnitt 1: p = 0,021, Abschnitt 2: p<0,001), weiter peripher nicht signifikant.

Rekonstruktionskernel: Die Bronchialwand wurde mit dem Weichteilkernel dicker gemessen als mit dem Knochenkernel, in fast in allen Bronchusabschnitten signifikant (Abschnitt 1, 2, 4, 5: p<0,001, Abschnitt 3, 8: p=0,002, Abschnitt 6: p=0,001, Abschnitt 7: p=0,082). Schlussfolgerung: Lungenvolumen, intravenöse Kontrastmittelgabe und Rekonstruktionskernel haben einen erheblichen Einfluss auf die Messung der Bronchialwanddicke. CT-Untersuchungen zur Verlaufsbeurteilung sollten mit standardisiertem Protokoll und in möglichst ähnlicher Inspirationstiefe durchgeführt werden.

Korrespondierender Autor: Dettmer S

Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Carl-Neuberg-Str. 1, 30625 Hannover

E-Mail: dettmer.sabine@mh-hannover.de