Rofo 2013; 185 - VO211_5
DOI: 10.1055/s-0033-1346327

Leberlebendspende: Präoperative CT-Volumetrie mittels semi-automatischer Prototyp-Software im Vergleich zu intraoperativ bestimmtem Transplantatgewicht als Goldstandard

T Mokry 1, D Mueller 2, N Bellemann 1, M Klauss 1, U Stampfl 1, T Longerich 3, P Schirmacher 3, P Schemmer 4, B Radeleff 1, HU Kauczor 1, CM Sommer 1
  • 1Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg
  • 2Philips Healthcare, Clinical Science, Hamburg
  • 3Universitätsklinikum Heidelberg, Allgemeine Pathologie, Heidelberg
  • 4Universitätsklinikum Heidelberg, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg

Ziele: Evaluation einer semi-automatischen Prototyp-Software (SPS) zur präoperativen CT-Volumetrie von Lebertransplantaten vor Leberlebendspende mit Vergleich zum intraoperativ bestimmten Transplantatgewicht als Goldstandard. Methode: In dieser retrospektiven Studie wurde präoperativ bei 17 Leberlebendspender (12 männlich, mittleres Alter 38,2 ± 9,6 Jahre) eine CT-gestützte Volumetrie des Lebertransplantats mittels einer SPS durchgeführt. Grundlage der Auswertung waren axiale Schichten der portalvenöse Phase (Schichtdicke 3 mm, Inkrement 2 mm). Als Goldstandard diente das intraoperativ bestimmte Transplantatgewicht, wobei eine Dichte von 1,00 g/ml für gesundes Leberparenchym für den Vergleich herangezogen wurde. Die Auswertung erfolgte unabhängig durch zwei Radiologen (jeweils zwei Auswertungen in einem Abstand von mindestens 30 Tagen). Die inter- und intra-observer Variabilität als Surrogat für die Reproduzierbarkeit der CT-Volumetrie mittels SPS wurde außerdem bestimmt. Ergebnis: Als Lebertransplantate dienten die Segmente II/III, II-IV und V-VIII in 6, 3 und 8. Das intraoperative Gewicht der Lebertransplantate war 636,1 ± 363,1 g. Das durchschnittliche, aus 4 Durchgängen (2 Auswertungen von Radiologe I, 2 von Radiologe II) kalkulierte Volumen lag bei 621,7 ± 352,2 ml. Die Korrelation zwischen Lebergewicht und Lebervolumen wurde unter Verwendung von Pearson's r mit 0,95 berechnet. Die inter-observer Variabilität lag bei 0,99 [0,94 – 0,99]. Die intra-observer Variabilität lag bei 0,98 [0,95 – 0,99] für Radiologe I bzw. bei 0,98 [0,53 – 0,99] für Radiologe II. Schlussfolgerung: In dieser Studie zeigt die Anwendung einer SPS für die präoperative CT-Volumetrie von Lebertransplantaten vor Leberlebendspende eine sehr gute Übereinstimmung mit den intraoperativ bestimmten Transplantatgewichten als Goldstandard. Die Reproduzierbarkeit der CT-Volumetrie mittels SPS ist hoch.

Korrespondierender Autor: Mokry T

Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, INF 110, 69120 Heidelberg

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