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DOI: 10.1055/s-0033-1346325
Diagnostische Genauigkeit von Ultraschall in der Diagnostik der Fettlebererkrankung: Eine MRT Korrelationsstudie
Ziele: Ziel dieser Studie war es, die diagnostische Genauigkeit des standardisierten Ultraschalls mit dem nichtinvasiven Goldstandard, der Chemical Shift basierten Magnetresonanztomografie (MRT), hinsichtlich des Vorliegens einer Fettleber zu vergleichen. Methode: 1127 freiwillige Probanden (566 Männer, 561 Frauen, Durchschnittsalter 53 ± 14 Jahre) unterzogen sich im Rahmen einer epidemiologische Studie einer MRT und einer Ultraschalluntersuchung (US) des Oberbauches. Der US erfolgte durch zertifizierte Reader, welche die Leber hinsichtlich des Auftretens einer Fettleber beurteilten. Die MRT beinhaltet eine 3-Echo Chemical Shift basierte Sequenz. Entsprechende Bias zur Quantifizierung der Fettleber wurden ausgeglichen (T1 Bias, T2* Bias, Rauschfehler, Multispektrale Komplexität von Fett). Eine Fettleber wurde definiert als ein Fettgehalt von größer als 5,1% (definiert in Kühn JP Radiology 2012). Die Daten der MRT und der US wurden gegenübergestellt und die Sensitivität, Spezifität und diagnostischen Genauigkeit des Ultraschalls ermittelt. Ergebnis: In der MRT zeigten 683 Probanden (61%) keine Fettleber und 444 Probanden (39%) eine Fettleber (milder n = 303; moderater n = 123; hoher Fettgehalt n = 18). Der US charakterisiert 611 Probanden richtig negativ, 70 Probanden als falsch positiv, 290 Probanden richtig positiv und 153 Probanden falsch positiv. Der US hat in der Beurteilung einer Fettleber eine Sensitivität von 66%; eine Spezifität von 90% und eine diagnostische Genauigkeit von 80%. Eine stratifizierte Analyse zeigte, dass die diagnostische Genauigkeit für Probanden mit mildem Fettgehalt 55% (165/303), mit moderatem Fettgehalt 88% (108/123) und mit hohem Fettgehalt 94% (18/19) betrug. Schlussfolgerung: Die Ultraschalluntersuchung ist im Vergleich zur Chemical Shift basierten MRT ein moderates Verfahren zur Beurteilung der Fettleber in der klinischen Diagnostik. Eine reduzierte diagnostische Genauigkeit muss besonders bei Patienten mit niedrigem Fettgehalt berücksichtigt werden.
Korrespondierender Autor: Kühn JP
Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Sauerbruchstrasse 1, 17489 Greifswald
E-Mail: kuehn@uni-greifswald.de
Leber - Fettleber - Magnetresonanztomografie - Sonografie - Chemical Shift