Rofo 2013; 185 - VO211_2
DOI: 10.1055/s-0033-1346324

Leber- und Milzvolumenmessung in Patienten mit Eisenüberladung im Vergleich zu Lebereisen mit quantitativer MRT und biomagnetischer Suszeptometrie

J Yamamura 1, B Schönnagel 1, C Berliner 1, M Brehmer 1, P Nielsen 2, G Adam 1, R Fischer 3
  • 1Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg
  • 2Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Biochemie, Hamburg
  • 3Children's Hospital & Research Center, Pediatric Hematology, Oakland, USA

Ziele: Bei Patienten mit eisenüberladenden Krankheiten ist häufig eine Hepatosplenomegalie zu beobachten. In dieser Studie soll radiologisch der Zusammenhang mittels MR-Volumetrie und MRT-R2* Relaxometrie nachgegangen werden. Methode: 29 Thalssämie- und 17 weitere Patienten mit eisenüberladenden Krankheiten wurden untersucht. Die In-vivo Lebereisenkonzentration (LIC) wurde mittels SQUID Biomagnetometer als Referenzmethode und R2* bestimmt. Die hepatische Eisenkonzentration wurde dazu aus der transversalen R2* mittels einem mono-exponentiellem Fit berechnet. Neben der Volumenbestimmung durch die Sonografie werteten 2 Untersucher zusätzlich die Volumina von Leber und Milz anhand von MRT-Bildern aus. Eine statistische Korrelation der Volumina und der Eisenkonzentration sowie die Reproduzierbarkeit i.S. von Interobserver rate wurden statistisch überprüft. Ergebnis: Die mediane LIC gemäß der BLS betrug 1718 µg/g Leberfeuchtgewicht (Range 57 – 9454 µg/g). Spearman-Rank-Korrelationskoeffizient zwischen LIC-BLS und MRI-R2* betrug rs = 0.94 (p<10–4). Das sonografisch gemessene mediane Lebervolumen betrug 1593 cm3 (Range 604–3216 cm3) und das Milzvoulmen 366 cm3 (Range 50–930 cm3). Für die Leber ergab sich eine hoch signifikante Übereinstimmung (rs=0,85, p<10–3) zwischen der Ultraschall- und der MR-Methodik. Bei der Milz ist die Übereinstimmung beider Methoden ebenfalls hoch signifikant (rs=0,88, p<10–3). Eine signifikante Korrelation von rs=0,32 (p=0,006) von Lebervolumen-Index [Lebervolumen (ml)/Körpergewicht (kg)] und dem R2* konnte gezeigt werden. Für Milzvolumen und Milz-R2* ergab sich keine Korrelation, gleiches gilt für Milzvolumen und Leber-R2*. Es ergab sich eine hochsignifikante Interobserver rate (r=0.99998, p<0,001) zwischen den Auswertungen. Schlussfolgerung: Ein Zusammenhang zwischen Hepato-splenomegalie und Eisenüberladung konnte gezeigt werden, wobei die Leber anfälliger auf Eisen zu sein scheint. Eine Proliferation der Hepatozyten kann ein Grund dafür sein.

Korrespondierender Autor: Yamamura J

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Martinistraße 52, 20246 Hamburg

E-Mail: j.yamamura@uke.de