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DOI: 10.1055/s-0033-1346318
T2-Mapping versus T2-gewichtete dark-blood TSE Bildgebung für die Visualisierung eines Myokardödems beim akuten Myokardinfarkt
Ziele: Der gegenwärtige Standard für die Visualisierung eines Myokardödems ist eine T2-gewichtete, dark-blood präparierte TSE-Sequenz. Ein großer Nachteil dieser Sequenz ist ihre Artefaktanfälligkeit. Kürzlich wurde ein Ansatz vorgestellt, der, basierend auf der Akquisition von 3 unterschiedlich T2-präparierten SSFP Bildern, es ermöglicht, die T2-Relaxationszeit für jeden einzelnen Bildpunkt zu berechnen und hieraus farbkodierte sog. T2-Maps zu erzeugen. Ziel der vorliegenden Studie war es, zu untersuchen mit welcher diagnostischen Genauigkeit das T2-Mapping die Visualisierung eines Myokardödems in akuten Infarktzonen erlaubt. Methode: 29 Patienten mit erstem akuten Myokardinfarkt wurde bei 1.5T untersucht. Zur Ödemdarstellung wurden T2-Maps sowie T2w dark-blood TSE Bilder in Standardkurz- und Langachsenschichten akquiriert. Zur Analyse der regionalen linksventrikulären (LV) Funktion wurde eine cine SSFP-Sequenz, zur Darstellung von Myokardnekrosen Late Enhancement (LE) Bilder in selben Schichten akquiriert. Die T2-Maps sowie die T2w dark-blood TSE Datensätze wurden zweimal, unabhängig von den übrigen Sequenzen, visuell ausgewertet, wobei pro LV Segment analysiert wurde ob ein Ödem sichtbar ist oder nicht. Basierend auf den cine SSFP und LE Bildern wurde die Infarktzone als Referenzstandard festgelegt. Ergebnis: Insgesamt ergab sich in der segmentbasierten Analyse für das T2-mapping eine Sensitivität von 82% sowie eine Spezifität von 94% für den Nachweis eines Myokardödems in der Infarktzone. Für die T2w dark-blood TSE Sequenz ergab sich eine Sensitivität von 50,4% sowie eine Spezifität von 98%. Für den T2-Mapping Ansatz zeigte sich eine höhere Intrarater-Reliabilität (Cohens Kappa: 0.87 vs. 0.76). Schlussfolgerung: Das T2-Mapping erlaubt die Darstellung eines Myokardödems im akuten Infarkt mit hoher Sensitivität und Spezifität und ist in der segmentbasierten Analyse der T2w dark-blood TSE Sequenz aufgrund einer deutlich höheren Sensitivität überlegen.
Korrespondierender Autor: Naßenstein K
Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Hufelandstrasse 55, 45122 Essen
E-Mail: Kai.Nassenstein@uni-due.de
kardiales MRT - akuter Myokardinfarkt - T2-Mapping - T2-Quantifizierung