Rofo 2013; 185 - VO209_3
DOI: 10.1055/s-0033-1346310

Eine neue Technik zur interventionellen, transrenalen Ureterokklusion mit dem Amplatzer Vascular Plug II

CC Pieper 1, C Meyer 1, S Hauser 2, KE Wilhelm 1, HH Schild 1
  • 1Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik, Bonn
  • 2Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Urologie, Bonn

Ziele: Evaluierung der Ergebnisse einer neuen Technik zur interventionellen transrenalen Ureterokklusion mit dem Amplatzer Vascular Plug II (AVP II). Methode: Zwischen 05/2008 und 07/2012 wurde eine interventionelle Ureterokklusion mittels AVP II von 15 Ureteren bei 9 Patienten durchgeführt (8 Frauen, 1 Mann, mittleres Alter 64 ± 8 Jahre), die an malignen Tumoren des keinen Beckens litten (4 Cervix-Ca, 3 Blasen-Ca, 1 colorectales Ca, 1 Vulca-Ca). 7 Patienten litten an Fisteln der ableitenden Harnwege (4 ureteroenteral, 3 vesicovaginal), eine Patientin an einer Ileumconduit-Insuffizienz und eine Patientin unter Mainz-Pouch II Inkontinenz.

Bis 2009 wurde der AVP II zunächst in Kombination mit Coils und Gewebekleber eingesetzt (n = 5) und seit 2009 mit einem Latexüberzug (n = 10). Bei allen Patienten war vor der Ureterokklusion eine perkutane Nephrostomie angelegt worden, die aber nicht zu einer ausreichenden Trockenlegung der Fistel führte. Ergebnis: 15/15 AVP-Applikationen waren technisch erfolgreich; in einem Fall dislozierte allerdings bei Implantation die Latexhülle; diese konnte aber unmittelbar geborgen werden. 4/5 Ureteren, die mit einer Kombination aus AVP II, Coils und Gewebekleber behandelt wurden, waren unmittelbar nach der Intervention dauerhaft verschlossen (follow up (FU) 30 – 687 Tage, mittleres FU 195 ± 279 Tage). In einem Fall bestand eine geringe Leckage weiter; eine nach 20 Tagen durchgeführte Re-Intervention mit Applikation von zwei zusätzlichen Coils führte zum kompletten Ureterverschluss.

Bei allen 9/9 Latex-überzogenen AVP II wurde prompt eine komplette und dauerhafte Harnleiterokklusion erzielt (FU 10 – 462 Tage, mittleres FU 161 ± 151 Tage). Im Beobachtungszeitraum waren keine Re-Interventionen wegen erneuter Leckage notwendig.

AVP-Dislokation oder andere Komplikationen wurden nicht beobachtet. Schlussfolgerung: Die Verwendung des AVP II, insbesondere in Kombination mit einem Latexüberzug stellt eine praktikable, schnelle und einfache Methode zur interventionellen, transrenalen Ureterokklusion dar.

Korrespondierender Autor: Pieper CC

Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik, Sigmund-Freud-Strasse 25, 53105 Bonn

E-Mail: claus.christian.pieper@ukb.uni-bonn.de