Rofo 2013; 185 - VO208_5
DOI: 10.1055/s-0033-1346307

Sequenz-Evaluation der MR-Enterografie für Patienten mit Morbus Crohn

S Schleder 1, LM Dendl 1, P Wiggermann 1, C Stroszczynski 1, AG Schreyer 1
  • 1Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg

Ziele: Evaluation eines Routine-MRT-Protokolls für die MR-Enterografie (MRE) zur Untersuchung von Patienten mit Morbus Crohn (MC), um ein subjektives Ranking wichtiger und weniger wichtiger MR-Sequenzen zur Entscheidungsfindung hinsichtlich einer Diagnose zu erhalten. Methode: Insgesamt 80 Patienten (42 männlich) mit histologisch gesichertem MC wurden prospektiv mit einer koronaren TRUFI-Sequenz, einer axialen HASTE-Sequenz, einer axialen Gradienten-Echo-Sequenz (2D-FLASH) sowie axialen und koronaren kontrastmittelverstärkten 2D-FLASH-Sequenzen untersucht. Die MR-Sequenzen wurden von vier erfahrenen Radiologen unabhängig voneinander subjektiv mit einer Schulnotenskala (1 = sehr gut; 5 = unbrauchbar) bezüglich ihrer Wichtigkeit in der Diagnosefindung und Bildbeurteilung benotet. Ergebnis: Es ergibt sich als Reihenfolge der Sequenzprotokolle folgendes Ranking: Axiale HASTE vor kontrastmittelverstärkter 2D-FLASH koronar, vor der koronaren TRUFI und vor der kontrastmittelverstärkten 2D-FLASH axial, zuletzt die 2D-FLASH axial. Der Unterschied zwischen der erstplatzierten HASTE-Sequenz und der zweitplatzierten kontrastmittelverstärkten 2D-FLASH-Sequenz koronar war signifikant (p < 0,05), die weiteren Ergebnisse (p < 0,01) hochsignifikant. Schlussfolgerung: Die nativen, stabilen und schnell durchführbaren T2-gewichteten MRT-Sequenzen einer koronaren TRUFI und einer transversalen HASTE wurden subjektiv als Platz 1 und 3 im Ranking eingestuft. Das Untersuchungsprotokoll bei der MRE bei MC-Patienten sollte mit kontrastgestützten Gradienten-Echo-Sequenzen vor allem in koronarer Schichtführung ergänzt werden, ggf. mit einer Erweiterung auch in axialer Orientierung. Auf native T1-gewichtete Sequenzen kann verzichtet werden.

Korrespondierender Autor: Schleder S

Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Franz-Josef-Strauss-Allee 11, 93053 Regensburg

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