Rofo 2013; 185 - VO208_3
DOI: 10.1055/s-0033-1346305

T1 mapping unter Verwendung des MRT Kontrastmittels Gd-EOB-DTPA zur Abschätzung der Leberfunktion

M Haimerl 1, N Verloh 1, C Fellner 1, C Niessen 1, AG Schreyer 1, C Stroszczynski 1, P Wiggermann 1
  • 1Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg

Ziele: Abschätzung des Model for End-Stage Liver Disease (MELD)-Score als Surrogatparameter der Leberfunktion mithilfe der Gd-EOB-DTPA- gestützten Leber MRT und darauf basierenden T1 maps. Methode: 52 Patienten mit bekannter oder vermuteter Leberschädigung unterzogen sich einer dynamischen, Gd-EOB-DTPA- gestützten 3T MRT- Untersuchung. Die Patienten wurden in zwei Gruppen eingeteilt: MELD-Score < 9 (n=32) bzw. MELD-Score >= 9 (n = 20). Um T1 maps zu generieren, wurden 2 TurboFlash Sequenzen (TI = 400 ms, 1000 ms) vor und 20 min nach Gd-EOB-DTPA- Gabe akquiriert. T1-Relaxationszeiten des Leberparenchyms, welche von der Gd-EOB-DTPA Aufnahme in der Leber beeinflusst werden, wurden bestimmt und mit dem MELD-Score korrelliert. Ergebnis: Die T1-Relaxationszeiten nativer (767.5 ± 118.8 ms) und Gd-EOB-DTPA- gestützter (323.8 ± 117.5 ms) MRT- Untersuchungen unterschieden sich signifikant (p<0,001). Es zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem MELD-Score und Änderungen der T1-Relaxationszeiten des Leberparenchyms: Die Verkürzung der T1-Relaxationszeit war für Patienten mit höherem MELD-Score signifikant geringer (p<0.001). Die Änderung der T1-Relaxationszeiten war in beiden Gruppen signifikant verschieden: der mittlere Rückgang der T1-Relaxationszeit für Patienten mit MELD-Score < 9 betrug 63.8% ± 7.8% versus 48.6% ± 14.3% für Patienten mit MELD-Score >= 9 (p<0.001). Schlussfolgerung: Das Ausmaß der Leberschädigung korreliert eng mit der Veränderung der T1-Relaxationszeit nach Gd-EOB-DTPA- Administration. Somit kann mithilfe des T1 mappings die gesamte Leberfunktion bestimmt werden. Diese Methode bietet auch das Potential, Aussagen über die Leberfunktion einzelner Lebersegmente herzuleiten.

Korrespondierender Autor: Haimerl M

Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Franz- Josef- Strauß- Allee 11, 93053 Regensburg

E-Mail: michael.haimerl@ukr.de