Rofo 2013; 185 - VO208_2
DOI: 10.1055/s-0033-1346304

Korrelation zwischen Parametern der diffusionsgewichteten Bildgebung des Rektumkarzinoms und der Histologie

T Bäuerle 1, L Seyler 1, M Münter 2, A Jensen 3, K Brand 4, K Fritzsche 5, A Kopp-Schneider 6, M Schüssler 7, HP Schlemmer 7, B Stieltjes 7, M Ganten 7
  • 1Deutsches Krebsforschungszentrum, Medizinische Physik in der Radiologie, Heidelberg
  • 2Klinikum Stuttgart, Strahlentherapie und Radioonkologie, Stuttgart
  • 3Universitätsklinikum Heidelberg, Radioonkologie und Strahlentherapie, Heidelberg
  • 4Universitätsklinikum Heidelberg, Pathologie, Heidelberg
  • 5Deutsches Krebsforschungszentrum, Medizinische und Biologische Informatik, Heidelberg
  • 6Deutsches Krebsforschungszentrum, Biostatistik, Heidelberg
  • 7Deutsches Krebsforschungszentrum, Radiologie, Heidelberg

Ziele: Bezüglich der histopathologischen Grundlage von Parametern der diffusionsgewichteten Bildgebung besteht aktuell kein Konsensus. Ziel der Studie war es, Parameter der diffusionsgewichteten Bildgebung und der Histologie bei Rektumkarzinompatienten ohne und mit Radiochemotherapie zu korrelieren. Methode: Bei Rektumkarzinompatienten ohne Behandlung (n = 12) und nach Radiochemotherapie (n = 9) wurden nach dem IVIM (intravoxel incoherent motion) Modell der Diffusionskoeffizient D und die Perfusionsfraktion f jeweils im Rektumkarzinom, gesunden Rektum und angrenzenden Fettgewebe bestimmt (b = 0, 50, 100, 250, 200, 500, 800 mm2/s). Zur Korrelation wurde in einer immunhistologischen Analyse Zellularität, Gefäßfraktion und der mittlere Gefäßdurchmesser in allen Geweben bestimmt (Pearson Korrelation). Ergebnis: Die diffusionsgewichtete Bildgebung und histologische Evaluation zeigten jeweils signifikante Unterschiede zwischen Rektumkarzinom, gesundem Rektum und Fettgewebe bezüglich Diffusionskoeffizient D, Perfusionsfraktion f, Zellularität, Gefäßfraktion und Gefäßdurchmesser. Von insgesamt 36 Korrelationen zwischen Parametern der diffusionsgewichteten Bildgebung und der Histologie waren 4 signifikant. In Rektumkarzinomen von Patienten ohne Behandlung korrelierten jeweils der Diffusionskoeffizient D und die Perfusionsfraktion f mit der Gefäßfraktion. Dies konnte jedoch nicht bei Patienten nach Radiochemotherapie festgestellt werden. Weitere Korrelationen wurden für das Fettgewebe bei Patienten ohne Behandlung (Perfusionsfraktion f und Gefäßfraktion) und das gesunde Rektum bei Patienten nach Radiochemotherapie (Diffusionskoeffizient D und Zellularität) festgestellt. Schlussfolgerung: Die Parameter der diffusionsgewichteten Bildgebung bei Rektumkarzinompatienten hängen von der zellulären Mikroumgebung und der Vaskularisierung ab, können sich aber aufgrund funktioneller oder anderer Einflüsse jenseits der histologischen Erfassbarkeit befinden.

Korrespondierender Autor: Bäuerle T

Deutsches Krebsforschungszentrum, Medizinische Physik in der Radiologie, Im Neuenheimer Feld 280, 69120 Heidelberg

E-Mail: t.baeuerle@dkfz.de